V    D i  e  W i r t s c h a f t  d e r  C a d i

 

 

 

 

 Die Wirtschaft der Cadi

 

 1.   Die Gliederung nach Sektoren

 

 

Die geographische Lage, die Organisationsform und die Struktur der Wirtschat bedingt, dass die Cadi im gesamtschweizerischen Rahmen als ein Zuschuss-und  Entwicklungsgebiet angesehen werden kann

Die Cadi ist schon lange kein autarkes Selbstversorgungsgebiet mehr.

Es wird elektrischer Strom. Erzeugnisse der Viehzucht, Produkte der Holz –und  Textilindustrie exportiert.

Dem Ertrag steht aber vor allem in der Landwirtschaft ein verhältnismässig grosser Aufwand entgegen.

Das wirtschaftliche Gleichgewicht wird nur durch Zuschüsse in Form von Landwirtschafts -und anderen Subventionen, Wasserrechtszinsen und Einnahmen aus dem Fremdenverkehr erhalten

 

11.  Primärer Sektor

 

1960 waren noch 25% aller Beschäftigten in der Landwirtschaft tätig.

Dies ist mit anderen vorwiegend agrarwirtschaftlich  orientierten Gebieten des Vorderrheintales verglichen, ein geringer Prozentsatz. Nach der Betriebsstruktur handelt es sich um kleinbäuerliche Berglandwirtschaft, nach der Betriebsform um Wiesen-Alpbetriebe. In der Cadi kommt vor allem der Dreistaffelbetrieb vor, unterteilt in Talbetrieb, Maiensäss und Alp,

 

12. Sekundärer Sektor

 

Als einzige grössere Industrie ist die Textilindustrie auf der Rohstoffbasis der Schafwolle zu erwähnen. Die holzverarbeitende Industrie hat eher gewerblichen Charakter. 1960 betrug der Anteil, der in der Industrie und dem Handwerk beschäftigten Arbeitskräfte 19%

Am meisten Beschäftigte wies das Baugewerbe mit einem Anteil von 38% auf.sämtliche anderen bündnerischen Bezirke und Kreise erreichen einen solchen hohen absoluten und prozentualen Beschäftigungsgrad in diesem Zweig nicht

Die Ursache liegt beim arbeitintensiven Kraftwerkbau. Auf Grund der Betriebszählung 1965 schätze ich, dass immerhin 15% aller Beschäftigten im örtlichen Baugewerbe Arbeit finden

 

13. Tertiärer Sektor

 

Im Fremdenverkehr sind nur 4-5% aller Beschäftigten tätig. Von größter volkswirtschaftlicher Bedeutung ist aber das nebenberufliche Vermieten von Ferienwohnungen

Die übrigen 10% der in diesem Sektor Beschäftigten sind vor allem im Verkehr tätig

 

 

                Tabelle 23

                    

Erwerbstätigkeit nach Sektoren in Prozenten 1960

 

                                                                              CH              GR       Surselva        Cadi

                     ____________________________________________________________________

       

                     Primärer Sektor                                  11.6             20.2        34.3                25

               

                     Sekundärer Sektor                              49.5             38.0        30.5              55

                     Wovon   

                     Industrie und Handwerk                      40.2              20.1           ca30%    ca    38

 

                     Tertiärer Sektor                                    

                     Handel,  Verkehr usw.                            38.9            41.8        26.2            20

 

 

                      * Schätzungen

 

Blick auf Trun

Siehe www.swissfot.ch

Im Vordergrund die RhB. Sichtbar ist das Dorf und im Hintergrund Schlans. Die Aufnahme vor den Rüfen am Jahresende 2002/2003 aufgenommen.

 

 

 

 

Bild

 

 

2. Die Entwicklung des Wirtschaftslebens

 

21 Von den Anfängen bis zum Zusammenbruch des Grauen Bundes

 

 

Mit der Besetzung des Landes durch die Römer beginnt die historisch  Belege Kulturperiode des Vorderrheintales. es kam die übliche römische Kolonialwirtschaft zur Geltung, die Staatspacht und das Staatsbauerntum.

Auch unter der folgenden Herrschaft, derjenigen der Franken galten nlcht die gleichen Grundlagen des römischen Kolonates. Durch das Testament des Churer Bischofs Tello aus dem Jahre65,erhalten wir einen ziemlich guten Einblick in die damalige Wirtschafts-und Siedlungsstruktur.

Im Talbecken von Trun existieren schon die meisten heute bekannten Ortsnamen. Die Ortsnamen deuten auf grössere geschlossene Marken mit einem Dorf als Mittelpunkt. Die Bevölkerung bewirtschaftete die Anlage nach dem Dorfsystem und zwar mit jener ausgeprägten Flurverfassung, welche bis in die Gegenwart die landschaftlichen Verhältnisse der romanischen Gemeinde beherrscht hat.

Wir beobachten in der tellonischen  Zeit Krongüter und Staatsgüter, solche des Königs und freie Kirchengüter, dann Lehensgüter weltlicher und geistlicher Herren, die Güter einzelner freier Bauern und die grosse Zahl der halbfreien Koloni, das heisst der Zinsbauern, aber auch letztere besassen bereits etwas zinsfreies Eigentum, hatten ihre Hütten im Dorfe und bearbeiteten im übrigen Boden ihrer Hütten im Dorfe und bearbeiteten im übrigen den Boden ihrer Ober- und Grundherren

In Brigels. Schlans und Trun sehen wir in der tellonischen Periode Staatsdomänen, Herrschaften, Grosshöfe und Fronhöfe.

Die gösseren Bauerngüter hiessen  colonial (röm.= culegnas)

Die kleineren specil, römisch, speschas).

Die kleineren  Gutsbesitzer einschliesslich der Koloni, bildeten jeweils einek kleine Dorfmarkgenossenschaft mit gemeinsamer Nutzung von Allmend, Wald, Weide und  Alpen. Recht auffallend ist endlich das gänzliche Schweigen dieser frühmittelalterlichen

Dokumente über Kulturanlagen in den weitschichtigen Talböden von Disentis, Tavetsch

Am Oberalp und Medels am Lukmanierpass. Wahrscheinlich war dieses Gebiet noch mehr bewaldet und dünn besiedelt.

Die Entwicklung der Gemeinden Disentis, Medels, Tavetsch (Sursassiala), verlief anders als diejenige der Gemeinden in der Sutsassiala.

Sie entstanden allmählich durch Rodung des Waldes. Bis ins 18.Jahrhundert wiesen sie die Flurverfassung des reinen Hofsystems auf. Noch im 16./17.Jahrhundert zählte man im

Tavetsch 66 Höfe, im Medels 25 Höfe und in Disentis etwa 30 Höfe, die untereinander eine Anzahl von selbstständigen Hofgenossenschaften bildeten,.

Hier gab es niemals ein herrschendes Dorf.

Die Sursassiala ist wegen des Hofsystems viel stärker entwaldet als die Sutsassiala.

Nach der Gründung der Grauen Bundes wurden die Gemeinden in ihrer Selbstständigkeit bestärkt. Es entwickelte sich die Wirtschaftsform der periodischen Gemeinsatzung^, die mit komunalem Staffelbetrieb verbunden ist.

Neben der Landwirtschaft brachten der Passverkehr und die Reisläuferei am meisten

Einnahmen. Nicht zu vergessen sind die Pfründe aus dem Untertanengebiet des Veltlins.

Die Cadi wies immer einen hohen Bevölkerungsüberschuss auf, der zu einer dauernden Abwanderung führte.

 

 

 

Tomasee

In der Gemeinde Tavetsch

Ursprung des Vorderrheines

 

 

 

 Tabelle 24

 

 

 

 

 

 

 

 


Bild

 

 

 

 

 

 

 

 

22.Die Entwicklung der Wirtschaft bis zur Gegenwart

 

Der Niedergang des Wirtschaftslebens setzte im 19.Jahrhundert schrittweise ein. Durch den Verlust der Untertanengebiete und dem Verbot der Reisläuferei blieben die Pensionen aus. Der Bau der Gotthardbahn führte zum Zusammenbruch des Passverkehrs über den Lukmanier.

Während andere Teile der Schweiz industrialisiert wurden, wohl vorbereitet durch eine merkantile und gewerbliche Tradition, gab es in der Cadi diese Voraussetzungen nicht. Es blieb als Lösung die Auswanderung.

Bevorzugte Gebiete waren Süddeutschland (Baden - Würtemberg und Bayern, Zürich und die USA, wo Auswanderer aus dem Tavetsch die Siedlung  Badus (1)  (Ohio) gründeten.

Die grossen Familien konnten sich kaum aus der Scholle ernähren.

Aus der Not heraus entstand eine besondere Form von temporärer Auswanderung. 8-12 jährige Kinder (vor allem Mädchen, denn die Knaben konnten in der Landwirtschaft eingesetzt werden), zogen jeweils im Frühjahr in die Fremde, um während des Sommers irgendwo im Unterland zu arbeiten. Man nannte diese Jahreszeitliche Wanderung Schwabengängerei, da die Kinder hauptsächlich nach dem süd-deutschen Raum zogen.

Schon im 19.jahrhundert versuchte man die wirtschaftliche Struktur zu verbessern. Der Sommertourismus nahm früh eine wichtige Stellung In der Wirtschaft ein. Die Badhotels von Tenigerbad und Disentiserhof In Disentis sind solche architektonische Hinterlassenschaften des l9. Jahrhundert

Eine Variante des Ostalpenprojektes war schon damals die Tödi-Greina-Bahn, die von Linthtal über Trun nach Biasca hätte führen solle Eine Verbesserung der Verkehrslage brachte der Anschluss der Cadi an das Netz der Rhätischen Bahnen, 1905 war der Abschnitt Chur-Ilanz in Betrieb genommen Worden, 1912 die Strecke Ilanz Disentis

Sämtliche Betriebe der Cadi können als Wiesen-Alpbetriebe charakterisiert

Werden, das heisst es handelt sich um Unternehmungen  mit Viehzucht im

Stafelbetrieb und Ackerbau zu Selbstversorgung

Zur Betriebstruktur stehen von drei Institutionen Unterlagen zur Verfügung:

 

 1.    Die Ergebnisse der Betriebszählungen des eidgenössischen statistischen               

                        Amtes

       2.    Die Dokumentation der Schweizerischen Vereinigung zur Förderung der 

                       Betriebsberatung in der Landwirtschaft auf der Grundlage der Betriebsspiegel

 

 3     Die  Buchhaltungserhebungen des schweizerischen Bauernsekretariates

        Brugg

 

 

Die Veröffentlichungen des eidgenössischen statistischen Amtes reichen am weitesten zurück. Es wird jeder Betrieb erfasst, aber die Strukturuntersuchungen sind eng begrenzt.

Die umfassenste Uebersicht über die Landwirtschaft geben die Zusammen stellungen der Betriebspiegel. In der Cadi ist fast jeder Bauer freiwillig der Betriebsberatung angeschlossen. Bei der Besprechung der landwirt- schaftlichen Verhältnisse der Gemeinde Somvix werden diese Unterlagen verwendet.

Die Buchhaltungserhebungen des schweizerischen Bauernsekretariates sind auf die Einzeluntersuchungen bezogen, die genauesten Strukturerhebungen. Die Ergebnisse bilden die wesentlichen Grundlagen für die Landwirtschaftspolitik des Bundes Innerhalb der Cadi stellten zur Führung einer Buchhaltung vier Betriebe sich zur Verfügung.

Es wurde für die Diplomarbeit geprüft ob die Strukturdaten der vier Betriebe im

Rahmen der Gesamtergebnisse der Wiesen/Alpbetriebe sind. Dies ist der Fall, so

Dass die Betriebsgrundlagen in Form einer Tabelle veröffentlicht werden können.

Vergleich werden die Ergebnisse des einzigen Buchhaltungsbetriebes von Rabius  aufgeführt

 

               

31. Beschreibung nach eidgenössischen Statistiken

 

Das vorliegende Zahlenmaterial stammt aus den Jahren zwischen 1950-1960

Neuere Ergebnisse über die Landwirtschaftsstruktur des Bezirkes standen zum

Zeitpunkt als die Untersuchung durchgeführt wurde noch nicht zur Verfügung.

Seit dem zweiten Weltkrieg haben sich in Form von Betriebsaufgaben und Ver-

Änderungen der Bodennutzung grössere Strukturumwälzungen ergeben, die

Im Folgenden untersucht werden.

Nach der Ausscheidung durch den eidgenössischen Produktionskataster liegen  sämtliche Landwirtschaftsbetriebe der Cadi im Berggebiet. Innerhalb dieser Standardgrenze gehört die Cadi zur dritten Zone. (sehr ungünstige Anbau -voraussetzungen)

Tabelle 27  gibt die Höhenlagen der Gemeinden an .Das tiefstgelegene Dorf liegt auf 788 m, das höchstgelegene Dorf auf 1702 ms

Weitere Kennzeichen des Berggebietes  die die besondere Struktur der Landwirtschaft bewirken , sind die unregelmässige Oberflächengestaltung, die Neigung des Bodens, der hohe Anteil an unproduktivem Land und die Abgeschiedenheit.

In der Cadi dauert die kurze Vegetationsperiode die Grünfütterungszeit zwischen

140-170 Tagen, gegenüber 200 tagen im schweizerischen Mittelland.Die Augen-

fälligsten Veränderungen seit 1939 sind die Abnahme der Betriebs- einheiten von 1104 auf 787 im Jahre 1965. Nur in einer Gemeinde der Cadi (Brigels) hat die Zahl der Betriebe seit 1955 zugenommen. Es fehlen grössere Betriebe. Die Durchschnittsfläche der Betriebe liegt unter dem schweizerischen Mittel (Tabelle 25).

Ausserdem sind die Kleinbetriebe wiederum stark parzelliert. Die Parzelllierung (Tabelle 26) schwankt innerhalb der Gemeinden. Am ungünstigsten sind die Verhältnisse in Medel. Die starke Parzellierung hat die Wurzeln im heute noch üblichen System der Realteilung

                            ---------------

Lit: Bäggli, W: Atlas der schweizerischen Landwirtschaft Bern 1954

Kulturkarte der Schweiz 1:200000 herausgegeben von der Abteilung für Landwirtschaft im Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement., Bern 4:

Südostschweiz,1953

 

          

                

32 Betriebsgrundlagen der Wiesen-Alpbetriebe nach den Buchhaltungsergebnissen des   Schweizerischen Bauernsekretariates

 

                

 

 

Wie schon in den einführenden Bemerkungen zum Kapitel Landwirtschaft der Cadi dargelegt wurde, sind die vorliegenden Strukturdaten umfassender als diejenigen der eidgenössischen Betriebszählungen und doch relativ leicht überblickbar.

Es interessiert hier zuerst einmal ob die Werte des Bauern sekretariates mit den Betriebszählungen verglichen werden können.

Mit Nachdruck wurde seitens des Bauernsekretariates hingewiesen,

dass die verhältnismässig geringe Zahl von Musterbetrieben genüge,

um einen vergleichbaren Ueberblick über die Landwirtschaftsstruktur  zu bekommen.

Die Ergebnisse der Cadi wiederum lägen innerhalb der vertretbaren Abweichungen. Die Statistik habe den Vorteil, dass Betriebseinheiten nach klimatisch-geographisch-betriebswirtschaftlichen Grundsätzen verglichen und zusammengefasst werden.

Die Auswahl der Betriebe erfolge nicht nach dem Zufall, die Betriebe selbst müssten innerhalb der örtlichen Verhältnisse über dem Durchschnitt liegen. So ergibt sich ein etwas günstiges Bild der landwirtschaftlichen Verhältnisse

  

 

 

321. Bodenutzung und Parzellierung Nach Tabelle 30 beträgt die Kulturfläche (landwirtschaftliche Nutzfläche pro Betrieb und Wald) in der Cadi 1955 im Durchschnitt 486 ha. Diese Zahl hat sich seither nur geringfügig geändert.Der Durchschnittsbetrieb der Cadi ist also gegenüber dem Mittelbetrieb der Wiesenalpbetriebe wesentlich kleiner (1529 ha). Die Betriebseinheit innerhalb der Cadi wäre noch etwas grösser, wenn man die Fläche des sich vorwiegend in öffentlicher Hand befindlichen Wald- und Alpareal hinzurechnen würde.

 

 

Lit: Die Landwirtschaft Graubünden  Schweizerische Vereinigung zur Förderung der Betriebsberatung in der Landwirtschaft, Küssnacht 1964

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

          

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Tabelle 29

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Tabelle 31  Anteil des Ackerlandes am gesamten landwirtschaftlich genutzten Kulturland

                   Im engeren Sinn für das Jahr 1955

 

                       Betrieb           Landwirtschaftlich und

                                              Gartenbaulich genutztes                     Offenes Ackerland

                                              Kulturland                         Betriebe     Fläche in ha    %

               Mit Kulturland

 

 

_________

Bezirk

(Kreis)

Lugnez       681                          2935                                      649             184     6.3

Disentis      952                          3611                                      937             266     7.4

 

Statistische Quellenwerke der Schweiz Heft 307, Bern 1959

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Tabelle 34

 

                                      Strukturdaten der Wiesen-Alpbetriebe

 

                                 

                                                    1959/63      1964                              1965

Zahl der Betriebe                       86               104                       Cadi: 4Betriebe

                                                                                                    Betrieb in

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der prozentuale Anteil des Ackerlandes in der Cadi an der landwirtschaftlichen Nutzfläche mit 7%d

(Tabelle 31), liegt den Durchschnittswerten der Wiesen-Alpbetriebe eher näher. Aus der

 

Tradition heraus versuchen sich die Bewohner der Cadi noch möglichst selbst zu versorgen.

Die Zahl von 30 Parzellen für den Buchhaltungsbetrieb Rabius ist sowohl für die Cadi als auchfür Gemeinde Somvix zu hoch. Aus der ungünstigen Besitz- und Betriebsstruktur ergibt sich im Mittel eine wesentlich kleine Fläche pro Parzelle womit bewiesen ist, dass die landwirtschaflichen und betriebswirtschaftlichen Verhältnisse  in der Cadi ungünstiger sind als in der Vergleichbaren Region der Wiesenalpbetriebe, die wiederum eine ungünstige Struktur gegenüber dem schweizerischem Mittel aufweisen.

Allerdings gleicht sich der strukturelle Nach5eil in der Cadi durch das komplizierte System der Gemeinatzung aus, die ja gerade dem Kleinbetrieb eine Lebensexistenz ermöglicht.

 

 

 

  

 

 

 

322. Familie und Arbeitskräfte

 

Nach dem schweizerischen Mittel sind pro Betrieb 2.26 Arbeitskrafteinheiten  zu verzeichnen.

Bei den Wiesenalpbetrieben sind dagegen nur 1.57 Arbeitkrafteinheiten  (1 Ak.= 300 Männerarbeitstage) beschäftigt.

Die Wiesen-Alpbetriebe sind reine Familienbetriebe. Meistens sind die Betriebe zudem noch personalmässig überaltert.

Eine Arbeitskraft bewirtschaftet im Mittel 800 Aren , gegenüber 672 Aren im schweizerischen Mittel.

Der Arbeitskräfte bestats je ha nimmt mit steigender Flächengrösse der Betriebe stark ab, umgekehrt sind die kleineren Betriebsheinheiten, welche mit einem fixen Bestand von familieneigenen Arbeitskräften rechnen müssen gezwungen, pro Arbeitskraftseinheit eine erhelbich kleiner Fläche zu bewirtschaften.

Den Ausgleich suchen die Betriebe der Cadi in einer vermehrten Ausdehnung der flächenungebundenen Betriebszweige (Schweine ,Hühner, Tabelle 28)

 

 

323. Viehbestand

 

Die Viehdichte belief sich im schweizerischen Mittel auf 1.30 GVE je ha landwirtschaflticher Nutzfläche, für die Wiesenalpbetriebe im Jahre 1964 auf j GVE je ha LN;

für den Betrieb Rabiuzs auf 1.6 GVE je ha LN Allgemein gilt, dass die Viehdichte mit steigender Flächengrösse der Betriebe abnimmt sie ist in den rössten Betrieben nur noch etwa halb so stark wie in den kleinsten Betrieben. Bei den Wiesen-Alpbetrieben spielt die Jungviehaufzucht eine grosse Rolle.

Mit Ausnahme von 1-2 Heimkühen pro Betrieb wird der gesamte Rindviehbestand auf Fremden oder eigenen Weiden gesömmert. Die geringe Vieh.Dichte hat als eine Betriebswirtschaftliche Ursache.

 

 

 

 

324. Bemerkungen zu den Betriebsgrundlagen

 

Die komplizierten strukturellen Verhältnisse in der Landwirtschaft der Cadi mit Gemeinatzung, Gemeindeweiden und öffentlichen Alpen würden

nach meiner Ansicht eine eigene Betriebsform in den Buchhaltungsergebnissen erfordern.

Allerdings liegt bei den Erhebungen das Schwergewicht auf den Betriebsergebnissen und nicht auf den Betriebsgrundlagen die vor

Allem den Geographen interessieren. Die Betriebsergebnisse ihrerseits Dürften im Rahmen der Wiesen-Alpbetriebe liegen.

 

 

325. Betriebsergebnisse

 

Die Betriebsergebnisse ergeben sich aus den Produktionskosten dem Rohertrage und den Erfolgszahlen

Die Betriebsergebnisse können nicht mit anderen Statistiken verglichen werden

Eidgenössische Statistiken geben keine Auskunft über Erfolgszahlen nach Gemeinden oder Regionen.

Im Rahmen dieser Arbeit wird nicht auf das Buchhaltungsystem eingegangen, es wird auf die Literatur verwiesen * **

 

 

* Ergebnisse von Buchhaltungserhebungen in Landwirtschaftsbetrieben ,Rechnungsjahr 1964, Brugg 1966

 

** Statistische Schriften des schweizerischen Bauernsekretariate

 

 

 

In de Jahren 1959-1964 ist der Betriebsaufwand grösser als der erziehlte

Rohertrag. Im Jahre 1964 konnte der Privatverbrauch der Familie, im

Mittel der Wiesen-Alpbetriebe durch das landwirtschaftliche Einkommen

Gerade gedeckte werden. Zur vollen Deckung dsr bescheidenen Lebensstandards war allerdings wiederum ein erhebliches Einkommen aus

Nicht   landwirtschaflichen Quellen erforderlich

So betrug das Nebeneinkommen im Mittel der Wiesen-Alpbetriebe gegen 6000 Franken, im Betrieb Rabius 11 165 Franken. Der Rabiuser Betrieb erzielte

Die Nebeneinnahme aus dem Vermieten einer Ferienwohnung und anderen

Nichtlandwirtschaftliche orientierten Tätigkeiten

1964 betrug das volkswirtschaftliche Einkommen der Betriebe der Schweiz im Mittel Fr. 1980. Dem steht ein volkswirtschaftliches Einkommen in den Wiesenalpbetrieben gegenüber Der

Steigerung des volkswirtschaftlichen Einkommens in den Wiesen-Alpgebieten sind enge Grenzen gesetzt.

Eine Verbesserung könnte durch zweckmässige Meliorationen er-zielt werden, die aber wiederum grosse Schuldenlasten für den Einzelbetrieb mit sich bringen würden, so dass schlussendlich der wirtschaftliche Ausgleich nicht erreicht würde.

Die zweite bereits beschrittene Möglichkeit besteht in zusätzlichem Erwerb aus nichtlandwirtschaftlicher Tätigkeit

 

 

 

4. Die Landwirtschaft der Gemeinde Somvix

 

 

 

41. Die Gemeinde

 

Die wirtschaftlichen Probleme der Gemeinden der Cadi hängen eng

Mit deren landwirtschaftlichen Verhältnissen zusammen.In der Landwirtschaft der Gemeinde Somvix kommen sämtliche Nutzungs-

Zonen vor. Die Höhenlagen reichen von 900 m  bis zu den höchsten

Regionen. Die Wirtschaft von Somvix ist nicht  rein landwirtschaftlich geprägt, wie in der kleinen Terrassengemeinde Schlans, noch dominiert etwa der Kraftwerkbau  und der Fremdenverkehr wie im Tavetsch.

Die landwirtschaftlichen Strukturprobleme der Gemeinde Somvix werden daher für die lokalen Verhältnisse in der Cadi genauer untersucht

 

 

 411. Geographische Lage und Grenzen der Gemeinde Somvix

 

Somvix liegt zwischen Disentis und Trun im Bündner Oberland am Vorderrhein. Das Gemeindeterritorium von 106 km2

erstreckt sich von der Glarnergrenze bis zur Greina an der Tessinergrenze

Die Gemeindegrenze weist eine Segmentform auf .Auf der rechten Tal-seite führt das Somvixertal mit dem Somvixerrhein in das Greinagebiet,

auf der linken Talseite schneidet das Russeintal eine tiefe Talrunse in das Tödigebiet ein

Das Gemeindegebiet ist auf grosse Strecken durch natürliche Schranken geformt.

So folgt die Grenze im Süden den Gebirgsketten von Piz Muraun (2897 m) zum Piz Cazirauns und über den Piz Rentiert zum Piz Vial (3168 m),

auf der anderen Talseite zum Piz Ner über den Piz Cavel (2945 m) zum Piz Nadels. Jenseits     dieser Berge grenzen die Gemeinden Medel, Vrin und Lumbrein an die Gemeinde Somvix.

Gegen die Gemeinde Trun ist die Grenze anthropogen.

Im Norden trennt das Tödimassiv mit dem 3614 m hohen Piz Russein

Die Kantone Graubünden und Glarus.

Im Russeintal bildet der Alpbach die Grenze zwischen der Gemeinde Disentis und Somvix.

Die Siedlungen der Gemeinde Somvix liegen mit Ausnahme des Weiler  Val im Somvixertal direkt im Rheintal

Die politische Gemeinde Somvix gliedert sich in die Fraktionen Somvix Rabius, Compadials und Surrhein.

Die Hofgruppen Pardomat Dade, Falens, Clavadi, Siltginas und San Benedetg, sowie Laus sind den verschiedenen Fraktionen zugeordnet

 

 

       

412. Uebersicht über das Gemeindegebiet

 

Laut Arealstatistik (Tabelle 27) aus dem Jahre 1952, mist das Gemeindeareal 10640 ha. Der neue Grundbuchkatastersvon 1966 umfasstnur das Kulturland zwischen 900 m -1400 m. Die Maiensässen und Alpen sind nicht vermessen Anlässlich der Aufnahmen für den Alpkataster

im Jahre 1966 wurden 885 ha Kulturland, 233 ha absolutes Weideland und 2609 ha Alpweide ausgeschieden. Die Abgrenzung zwischen produktivem und

Unproduktivem Gebiet ist nicht exakt festzulegen. Ebenso sind Wald und Weide ineinander verzahnt.

Tabelle 35 ist dem Vorprojekt zur Melioration der Alp .und Talwirtschaft der Gemeinde Somvix entnommen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

         Tabelle 35

 

        Uebersicht über das Gemeindeareal von Somvix

 

       

                 Nutzungszonen          müM                Ha           in   ___________________________________________%__________________

 

 

               Kulturland               

               (Wiesen und Aecker)       900-1400          1006.3           9.4  

 

                           Wald                                  900-1900          2129.4        20.9

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

413. Verkehrslage

 

Somvix liegt an der Bahnlinie Chur- Disentis- Oberalp  Das Gemeindegebiet wird durch zwei Bahnstationen bedient.

Vor einer gewissen wirtschaftlichen Bedeutung ist die gut ausgebaute Talstrasse, die von Chur nach Disentis über den Lukmanier Ins Tessin oder den Oberalppass nach Andermatt führt Während die beiden Dörfer Somvix und Rabius von der Talstrasse erschlossen

sind, liegen die übrigen Dörfer und Weiler im Verkehrsschatten, sind Aber durch ausgebaute Lokalstrassen mit dem übrigen Verkehrsnetz verbunden

Die innere Verkehrslage, das heisst die landwirtschaftliche Erschliessung der Gemeinde durch Fahrwege ist schlecht.

Die Alpen sind mit einer Aus nahme (Val Tenigia) nur zu Fuss erreichbar.

Als alpinistischer Uebergang verdient der Fussweg zur Piz Terrihütte des Schweizerischen Alpenclubs als Ausgangspunkt zu Wanderungen über die Greinahochebene ins Tessin oder nach dem Lugnez besondere Erwähnung

 

 

 

Seit 2000 ist bei schönem Wetter im Winter der Lukmanierpass offen.

So können Touristen aus dem Tessin und Italien selbst für einen Tag in die Wintersportgebiete kommen.

Der Text stammt aus den 60-er Jahren. Der Autoverkehr ist seither führend geworden.

Im Sommer besteht ein Pendelbus von Rabius nach dem Tenigerbad. So wird den Wanderern

Entgegengekommen.

 

414. Bevölkerungsentwicklung

 

im Abschnitt Siedelung und Bevölkerung wurde bereits die Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Somvix im Rahmen

der Gesamtbetrachtung des Bezirks untersucht.

Die Bevölkerung der Gemeinde Somvix (Tabelle 17) nahm seit dem 2. Weltkrieg nicht zu. Die Zahl der Niedergelassenen ist seit 1940  auf  etwa 1700 stehen geblieben.

Dagegen ist der Anteil der landwirtschaftlichen Bevölkerung dauernd zurückgegangen.

Er betrug noch 1950 43%, 1960 aber nur noch 27.56%, nach Abzug  der im Somvixertal beschäftigten Arbeitskräfte der Kraftwerke Vorderrhein AG von 33%

      Die Ergebnisse der Betriebszählung 1965 zeigen einen weiterenRückgang der land wirt

schaftlich    orientierten Bevölkerung,

 

 

Seither ist der Anteil endgültig unter 30% gesunken

Beunruhigend ist die Ueberalterung der Landwirte.

Die jungen Leute wandern in andere Berufe ab. Oft verlassen sie das Tal ganz. Das schwierigste Problem  in der Landwirtschaft ist der Mangel an jungen Bäuerinnen

Es ist daher damit zu rechnen, dass in nächster Zukunft noch zahlreiche Betriebe aufgegeben werden.

 

2003 Nachtrag

Die Bevölkerung hat seit über 300 Jahren nicht mehr zugenommen.

 

 

 

415. Wirtschaftliche Verhältnisse der Gemeinde Somvix

 

1965 betrug as gesamte Steuereinkommen der Gemeinde 450 000 Franken.

Die Einnahmen der gemeinde kommen aus drei Bereichen.

 

Steuererträge von den natürlichen Personen                 Fr. 135 000

Reinertrag aus den Wäldern                                           Fr.   55 000

Wasserrechtszinens                                                         Fr. 270000

 

Der Landwirtschaftssektor brachte gegen Fr.30000 an Steuereinnahmen.

Dies zeigt die abnehmende volkswirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft für den

öffentlichen Haushalt .

Bis zum Ende des Kraftwerkbaus werden die Steuereinnahmen aus den Wasserrechtszinsen

Auf die Höhe von 400000 Franken steigen.

 

 

 

416. Reallasten und Dienstbarkeiten

 

Von dem Bestand an Alpen im Bereich der Gemeinde Somvix, besitzt das Kloster Disentis heute noch die Alp Cavrein (Somvixer Teil) und den Bergsee von Laus

Soweit das Kloster aus seinem früheren Besitz Alpen abgetreten hat und diese in das Eigentum der Gemeinde gekommen sind, ist die frühere Abgabe von

Käse an das Kloster in eine Geldleistung umgewandelt worden, dem sogenannten „ewigen Zins“. Es bestehen an verschiedenen Alpen Vor- Mit -und Nachweiderechte,

wie zum Beispiel das Weiderecht der Eigentümer von Runé im Somvixertal an der Alp Valtenigia

Als Reallast können auch die Passiven der Gemeinde bezeichnet werden. Die ausgewiesenen Aktiven betrugen 1965 3, 5 Mio Franken, die ausgewiesenen

Passiven 3.1 Mio. Franken. Auf sämtlichen Gemeindearealen ob sie nun privat oder in öffentlichem Besitz sind, lastet das Recht des öffentlichen Weideganges.

Für Kleinvieh gilt dies im Frühjahr nach der Schneeschmelze bis zum 20. April und im Herbst ab 20. Oktober bis zu ersten Schneefall. Grossvieh darf im Herbst

vom 1.Oktovber an Frei weiden

 

 

          

420. Die Betriebsverhältnisse in der Landwirtschaft

 

 

 

 

421. Charakterisierung der Betriebsstruktur

Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe ist währende der letzten zehn Jahr von 187 auf 165 gefallen.(Tabelle 25), die Zahl der Grossvieheinheiten von 173 im Jahre 1965.Zwanzig Kleinbauern über einen anderen Hauptberuf aus.

Trotz des Rückganges hat der Bestand an Grossvieh zugenommen.

Das leicht bewirtschaftbare und gut gelegene Kulturland, ist durch andere Betriebe übernommen worden. Zur Vereinfachung des Arbeitsprosses wurde der Ackerbau stark abgebaut.

Im Gebiete der Maiensässen stellt man gegenwärtig eine stark rückläufige Nutzungstendenz fest. 1966 blieben bei Teschps und im Somvixertal zahlreiche Güter unbewirtschaftet.

Alle Betriebe die hauptberuflich bewirtschaftet werden, bestehen aus mehreren Stufen, das heisst aus Heimgütern und Maiensässen.In Surrein gibt es einige Betriebe zu denen nur der Talboden gehört.

Ihre Bewirtschafter sind aber in der Regel auf Nebenverdienst angewiesen.

Als einziger Betrieb ist der Hof Bubretsch ganz verpachtet. Sonst handelt Es sich beim Pachtland nur um einzelne Grundstücke

Die heute noch übliche Realteilung führt zur Verpachtung vieler kleiner Parzellen. Die Nachfragen nach Pachtland ist daher eher

Gering. Magerwiesen und Maiensässen sind teilweise gratis zu verpachten.

Im Jahre 1955 ermittelte man je Betrieb 10 Parzellen. Die durch-

Schnittliche Parzellenzahl pro Betrieb ist am grössten in Compadials, die Zerstückelung ist in Laus und Clavadi am grössten.

Im Weiler Pardomat an der Grenze gegen Disentis wurde vor einiger Jahren eine Güterzusammenlegung durchgeführt.

Dort beträgt die durchschnittliche Parzellenzahl pro Betrieb ungefähr 3-5,

die Parzellen weisen eine optimale Betriebsgrösse auf.

 

 

 

422.Betriebsgrössen in der Fraktion Rabius  nach den Unterlagen der eidgenössischen Betriebszählung 1965 und der SVBL

Innerhalb der differenzierten Verhältnisse der Grossgemeinde Somvix mit Kulturland in Höhenlagen von 900 m b 1400 m, wird als Beispiel die Betriebsstruktur  in der Fraktion Rabius bearbeitet.

Die Fraktion Rabius ist nicht mehr rein agrarwirtschaftlich orientiert, die betrieblichen Verhältnisse dürften ungefähr dem Gemeindemittel entsprechen.

Ein Vergleich  zwischen den verschiedenen Fraktionen würde wegen des Höhenunterschiedes zu keinen besseren Buchhaltungserhebungen der Wiesen-Alpbetriebe besitzen (Tabelle 34)

Als Grundlage für die Untersuchungen des Einzelbetriebes in Rabius standen die Fragebogen (Landwirtschaft) der eidgenössischen Betriebs-

Zählung 1965 zur Verfügung. Ausserdem konnte Einsicht in die Grundwerte der Betriebsspiegel des SVLB genommen werden

Von den 27 landwirtschaftlichen Betrieben der Fraktion Rabius waren von der SVBL deren 16 erfasst worden.

Diese Erhebungen geben einen Umfassenden Ueberblick, ereichen  aber nur Betriebe mit mehr als 2 GVE.

Die Unterlagen der eidgenössischen Betriebszählung erfassen nur die Betriebsgrundlagen. Die Genauigkeit der Unterlagen des SVBL dürfte grösser sein, als diejenige der Betriebszählung. Die Betriebsspiegel werden jährlich von einem mit den Verhältnissen vertrauten Betriebsberater kontrolliert.

Jeder dritte Landwirtschaftsbogen der Fraktion Rabius musst aber von Bern aus korrigiert

werden, weil offensichtlich Fehlerquellen vorhanden waren

Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe ist währende der letzten zehn Jahr von 187 auf 165 gefallen.(Tabelle 25), die Zahl der Grossvieheinheiten von 173 im Jahre 1965.Zwanzig Kleinbauern über einen anderen Hauptberuf aus.

Trotz des Rückganges hat der Bestand an Grossvieh zugenommen.

Das leicht bewirtschaftbare und gut gelegene Kulturland, ist durch andere

Betriebe übernommen worden. Zur Vereinfachung des Arbeitsprosses wurde der Ackerbau stark abgebaut.

Im Gebiete der Maiensässen stellt man gegenwärtig eine stark rückläufige Nutzungstendenz fest. 1966 blieben bei Tscheps und im Somvixertal zahlreiche Güter unbewirtschaftet.

Alle Betriebe die hauptberuflich bewirtschaftet werden, bestehen aus mehreren Stufen, das heisst aus Heimgütern und Maiensässen.In Surrein gibt es einige Betriebe zu denen nur der Talboden gehört.

Ihre Bewirtschafter sind aber in der Regel auf Nebenverdienst angewiesen.

Als einziger Betrieb ist der Hof Bubretsch ganz verpachtet. Sonst handelt Es sich beim Pachtland nur um einzelne Grundstücke

Die heute noch übliche Realteilung führt zur Verpachtung vieler kleiner Parzellen. Die Nachfragen nach Pachtland ist daher eher

Gering. Magerwiesen und Maiensässen sind teilweise gratis zu verpachten.

Im Jahre 1955 ermittelte man je Betrieb 10 Parzellen. Die durch-

Schnittliche Parzellenzahl pro Betrieb ist am grössten in Compadials, die Zerstückelung ist in Laus und Clavadi am grössten.

Im Weiler Pardomat an der Grenze gegen Disentis wurde vor einiger Jahren eine Güterzusammenlegung durchgeführt.

Dort beträgt die durchschnittliche Parzellenzahl pro Betrieb ungefähr 3-5,

die Parzellen weisen eine optimale Betriebsgrösse auf.

 

 

 

Tabelle 36/I
Betriebsgrundlagen in der Fraktion Rabius nach der eidg. Betriebszählung 1965

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Betriebsfläche

Tuor             1000  Landwirt            2       -             -       1    Betrieb zu Lebzeiten240    766    -          17

1920                                                                                               der Eltern übernommen

 

9  M. Bearth          1000 Schneider             -      -  1       1            zu Lebzeiten der eltern

     1918                                                                                               den Betrieb übernommen 52 - -                 4

10. Chr. Degonda  1000 Fabrikarbeiten     -         1       2            Zu Lebzeiten den Betrieb 140 20 20      3

    1912

11.M.Castelberg      935  Arbeiter          -          1           1            Kleinbetrieb     1912

    12.A.Maissen            935  Landwirt        2     -             -               Zu Lebzeiten de Betrieb        108   132   .  8                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 

                             1926                                 1 Knecht                                                      von den Eltern übernommen  

14.St.Maissen           956 Verwalter          - 1          1  -                      Zu Lebzeiten der Eltern 420 -   -      7

1903                                                                                                        den Betrieb übernommen     

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

4221. Eigentumsverhältnisse

Die 27 Betriebe sind ohne Ausnahme in Besitz des Bewirtschafters. Daneben ist aber die Zupacht nicht unbedeutend. Ursache ist die Realteilung. Die Landbesitzer verkaufen relativ selten Land. Bei Aufgabe des Betriebes wird

Der Grundbesitz meistens verpachtet. Die Faktion Rabius weist innerhalb der Gemeinde Somvix am meisten Gewerbebetriebe auf.

Die Pendlerstatistik weist einen hohen Anteil an Wegpendlern nach Trun

Auf. Wie die Tabelle zeigt gehören auch diesen beiden Bevölkerungsgruppen

Zu den Landbesitzern. Die meisten Betriebe sind auf dem Erbwege oder zu

Lebzeiten der Eltern vom jetzigen Eigentümer übernommen worden.

Vier Besitzer haben den Betrieb aufgekaut. Es handelt sich aber bei diesen

Betrieben um Kleinbetriebe

 

 

 

4222. Betriebsinhaber und Arbeitskräfte

Von den 27 Betriebsinhabern weisen deren 16 ein Alter von 50 und mehr Jahren auf. 7 Betriebsinhaber sind 65 Jahre und mehr alt.

Der jüngste Betriebsinhaber ist 39. Die Ueberalterung ist nicht nur in Rabius sondern in sämtlichen Dörfern von Somvix festzustellen.

     Wie die Tabelle zeigt sind sämtliche Betriebe mit Ausnahme  von Betrieb Nr.1 als reine Familienbetriebe zu bezeichnen.15 Betriebsinhaber üben neben der Landwirtschaft noch einen zweiten Beruf aus.

Bei einer mündlichen Befragung wurden einige Motive zum nebenberuflichen Führen des Betriebes festgestellt. Der Lehrer hat ziemlich lange Ferien

(Mai- Sept) und überbrückt die Zeit mit landwirtschaftlicher Tätigkeit.

             Verschiedene in Trun beschäftigte Arbeiter lassen den Kleinbetrieb durch die Frau oder              .        Familienangehörige besorgen

             Hauptgrund ist die Tradition zur Landwirtschaft

 

 

 

 

4223. Betriebsfläche und Parzellierung

 

Die Grösse der Betriebsfläche schwankt zwischen 40 a- 2220 a.

18 Betriebe weisen einer Fläche von 0, -0.5 ha auf und sind Zwergbetriebe

5 Betriebe mit einer Fläche von 0.5-1.0 ha können als mittelkleine

Betriebe bezeichnet werden.

4 Betriebe mit einer Fläche von1-5 ha, sind mittelgrosse Betriebe. Nur

drei Betriebe besitzen Wald, da der Wald hauptsächlich der Gemeinde gehört.

Ein Vergleich mit anderen Fraktionen von Somvix zeigt, dass auch dort die

Kleinbebtriebe überwiegen.

Die flächenmässig grösseren Betriebe kommen nicht ohne grosse Parzellierung

Aus. Betrieb Nr.1 mit dem Maximum von 31 Parzellen ist auch der grösste Betrieb der Fraktion .Die zehn wichtigsten Betrieb weisen eine mittlere Parzellenzahl von 17 auf, die Zahl 10 (Betriebszählung 1955), bezieht sich auf sämtliche Betriebe.

Acht Betriebe bewirtschaften noch Maiensässe. Da die meisten

Betriebe kein Grossvieh aufzieht oder gar Zwergbetriebe zur Selbst-

Versorgung sind, ist die Führung einer Maiensäss überflüssig

Geworden.

Ausserdem ist den Arbeiter-Bauern unmöglich geworden

Neben der Hauptbeschäftigung in Tun oder gar Ems noch

Auf die Maiensäss zu ziehen.

So ist es nichterstaunlich, dass nur noch 6 Bauern von

Rabius ihr Vieh auf die Alp geben.

In den anderen Fraktionen würde das Bild etwas günstiger

Aussehen, besonders in Compadials ist die Stufenwirtschaft noch bei den meisten Betrieben üblich.

 

4224. Ställe und Einrichtungen

Zu jedem grösseren Betrieb gehören auch mehrere Ställe. Da Wege uu den Parzellen fehlen, wird an Ort und Stelle gefüttert.

Im Mittel entfallen auf die zehn  wichtigsten Betriebe 9 Ställe.

Der Mechanisierung sind enge Grenzen gesetzt. Dietopgraphischen Verhältnisse begünstigen den Motormäher Sechs Betriebe besitzen eine Ferienwohnung, bei vier Vermietern handelt es um Kleinbauern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Tabelle  37

Grundzahlen der  SVBL für die Beratungsgruppe Rabius anhand der Betriebsspiegel 1965

     GVE für Beiträge                    Abeitskräfte      Flächen                   

                                                                                      

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


423 Parzellierung des Grundbesitzes

 

  Als Parzelle wird ein Grundstück definiert , das von sämtlichen vier Seiten von fremdem Besitztum umgeben ist. Als eigene Parzellen gelten auch Grundstück die von Eisenbahnen, Flüssen, Feldwegen und Strassen durchschnitten sind. Oft ist eine Parzelle wiederum in mehrere Aecker (Feld- oder Wiesbau)

Unterteilt. Für die Bewirtschaftung ist die Grösse der Aecker  entscheidend.

Um einen Einblick in die Atomisierung  des Kulturlandes zu erhalten, ist in

Tabelle 38 für die Gemeinde Somvix, eine  Auswahl von Landwirtschaftsbetrieben

  getroffen worden, die einen hohen Anteil  an  Gebäuden, Parzellen und Aeckern

   aufweisen.

Die Angaben wurden mit Herrn Giger  Betriebsberater in Disentis aufgestellt

 

 

 

 

Tabelle 38

                                      Aecker, Parzellen und             Oekonomiegebäude                                                      in  Somvix

             

 

Ort                  Besitzer           Gebäude  Parzellen    Aecker

_______________________________________________________________

 

Compadials         F.Wieland                 6                 28                    25

    „                      N.Maissen                  7                 55                   207    

 

 Laus                    L.Giger                      9                 39                    59

  „                         C.Degonda-Cavelti    9                 27                    43

 

Surrhein               A.Giger-Candinas       9                  30                   21

    „                        W.Maissen                10                 26                   21

    „                        Gebr.Pelican                6                  7                    55

    „                         Chr.Tgetgel                 6                 13                  32

   „                          A.Deplazex                 9                 25                   20

 San Benedetg         P. Tuor                       9                   29                 31

 Somvix                   Gebr. Cajacob            12                 20                  33

   „                           E.Bearth                      5                   8                    24

    “                           C- Bisquolm               7                   17                  55

    “                           R.Bass                         6                   41                  70

Rasbius                     G.Berther                    9                   28                 59

 

 


424. Die Besitzverhältnisse

 

Die Allmenden, Alpen und der grösste Teil des Waldes gehören der Gemeinde.

Das Wies- und Ackerland, sowie die Maiensässen befinden sich in

Privatem Besitz

Auf den 1.1.1966 wurde ein neuer Grundbuchkataster in Kraft gesetzt.

Er umfasst die Grundstücke im Talboden, sowie diejenigen der Gaden

Stufe Die Maiensässen sind nicht in den Kataster aufgenommen worden.

Am 1.1.1966 waren 3228 Parzellen (bei 1700 Personen) registriert.

Das sind im Mittel auf jeden Einwohner 25 Parzellen (1).

Im Laufe des Jahres 1966 kamen 17 neue Parzellen hinzu, so dass

Der Gesamtbestand am 1.1.1967 3945 Parzellen betrug. Diese 17 neuen

Parzellen kamen durch Erbteilung neu in den Besitzstand.

90% des Landbesitzes gehört Einwohnern von Somvix. Es gab am l.1.1966

erst einen ausländischen Landbesitzer in der Gemeinde Somvix (1.5.1967

waren es 2 ausländische Landbesitz).

 

 

4241. Der Landbesitz von Gemeinde, Kanton und Korporation

 

In der Gemeinde Somvix besitzen 32 Institutionen insgesamt 106

Parzellen

Um einen Einblick über die Vielfalt der öffentlichen Institutionen der

Gemeinde zu geben, werden diese nach dem Parzellenbesitz aufgeführt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Lit.

Berther,C.: Das bündnerische Flurrecht, Dissertation Fribourg 1942

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4.242. Der private Landbesitz und die Verschuldung

 

Die Besitzverhältnisse innerhalb der Gemeinde sind recht

Kompliziert. Es werden die Verhältnisse in dem noch¨

Überblickbaren Weiler Clavadi dargestellt

Ausserdem werden die in Tabelle 38 aufgeführten Grund-

Besitzer auf ihre Verschuldung und die Verhältnisse wie

Der Grundbesitz zu Stande kam untersucht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

42421 Uebersicht über die Landbesitzer in Clavadi  128om

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


12.        Ulmer Heinrich       Schaffh.       1                          1

13.         Baselgia Ernest        Bière         2                           0

 14.        Grunacher  Hans      Baden       1                           0

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von den 14 Grundbesitzern wohnen 8 in Clavadi und  üben den Beruf

Eines Landwirts aus. Nr.12 besitzt ein Ferienhaus in Clavadi. Als einziger

Zentraler Dienst besitzt Nr. 8 eine Wirtschaft

Die Besitzstände der Bauern sind durch Teilung entstanden.

Besitzanteil gibt es nicht nur bei den Gebäuden, sondern auch bei den

Fluren. In der Praxis wird dann nach Besitzanteil nochmals geteilt (Tabelle 51)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

Die Flur und Gebäudeeinteilung ist in Clavadi noch verhältnismässig einfach.

Wesentlich komplizierter wäre eine Zusammenstellung für Compadials und Surrhein.

Zu welchen Absurditäten es bei dem fortgesetzten Teilen von Gebäuden kommen kann, zeigt Nr.7 (Tabelle 41) Es ist schon ein Rätsel wie ein Besitzstand  von 23/48 zustande kommt, wie in der Praxis dann der Raumanteil im Stall nach achtundvierzig Teilen aufgeteilt wird, konnte niemand klären.

Diese besondere Form von Realteilung soll bei der geplanten Melioration verschwinden.

In Tabelle 42 sind die Grenzen ersichtlich, die einer Verbesserung entgegenwirken. Betriebe mit 100000-150000 Schulden jährlich verzinsbar

  zu  6 %  könnne keine neuen Schuldenlasten auf sich nehmen  die einer Sanierung folgen würden.

Veränderungen im Besitzstand folgen erst nach längeren Zeitabständen. Das erste Datum (Tabelle 42 Kolonne 2) gibt die Uebernahme des Betriebes an, das Datum von 1966 die Bereinigung desn euen Grundbuches.

 

 

 

425. Verbesserung der Betriebsstruktur durch Selbsthilfe

 

Sämtliche Betriebe mit mehr als zwei Grossvieheinheiten sind der

Landwirtschaftlichen Betriebsberatung angeschlossen. Der örtliche

Vertreter der Schweizerischen Vereinigung zur Förderung der Betriebs

Beratung in der Landwirtschaft, stellt über jeden Betrieb einen Betriebs-

Spiegel auf. Auf Grund dieses Spiegels werden Beiträge zur Strukturver-

Besserung ausgerichtet. Nach den Angaben des Betriebsberaters in Disentis,

wurden im Rechnungsjahr 1965/66, insgesamt Fr.61 365 an die 121 Betriebe der Gemeinde Somvix für Verbesserungen ausgerichtet. Diese Beiträge sind keine Subventionen, sondern sollten nach einiger  Zeit die betriebswirtschaftliche Situation des Betriebes verbessern.

Zahlreich sind die Genossenschaften auf der Gemeindestufe. Teilweise

Werden die kantonalen Subventionen nur an Genossenschaften ausbe-

Zahlt, teils dienen die Genossenschaften zur Förderung des Absatzes

Oder zur Organisation bestimmter landwirtschaftlicher Aufgaben.

 

 

 

Uebersicht über die Genossenschaften in Somvix

 

                                                          Somvix  Rabius  Surrhein Compadials

_____________________________________________________________

 

Viehzuchtgenossenschaft                         1            1          1               1

Schafzuchtgenossenschaft                        1           1                           1

Ziegenzuchtgenosenschaft                                                  1

Schweinezuchtgenossenschaft                                                            1

VOLG (Konsumgenossenschaft)               1            1            1             1

Raiffaisenkassen                                          1                         1               1

Tiefkühlanalagen                                          1            2            1              1

 

 

7 Sennereigenossenschaften und 2 Molkereien organisieren die

Alpung und Verarbeitung der Milch. Für die Grossviehversicherung

Ist eine Institution in der Gemeinde zuständig. Daneben gibt  es

Kleinviehversicherungsanstalten in Disentis. Etliche Bauern sind der

Kantonalen Saatzuchtgenossenschaft angeschlossen. Drei öffentliche

Waschautomaten (Somvix, Laus und Clavadi), erleichtern der Haus-

Frau die Arbeit

Die Flur-und Gebäudeeinteilung ist in Clavadi noch verhältnismässig

Einfach

Wesentlich komplizierter wäre eine Zusammenstellung für Compadials

Und Surrhein.

Zu welchen Absurditäten es bei dem fortgesetzten Teilen von Gebäuden

Kommen kann, zeigt Nr.7. (Tabelle 4l). Es ist schon ein Rätsel wie ein

Besitzstand von 23/48 zustande kommt, wie in der Praxis dann der

Raumanteil im Stall nach achtundvierzig Teilen aufgeteilt wir, konnte

Niemand erklären.

Diese besondere Form von Realteilung soll bei der geplanten Melioration

verschwinden

In Tabelle 42 sind die Grenzen ersichtlich, die einer Verbesserung

Entgegenwirken. Betriebe mit 100 000-130 000 Franken Schulden jährlich

Verzinsbar zu 6%, können  keine neue Schuldenlasten auf sich nehmen,

die einer Sanierung folgen würden.

Veränderungen im Besitzstand folgen erst nach längeren Zeitab-

Ständen. Das erste Datum (Tabelle 42 .Kolonne 2) gibt die Uebernahme

Des Betriebes an, das Datum von 1966 die Bereinigung des neuen

Grundbuchkatasters.

 

 

 

Quellen: Grundbuchkastaster der Gemeinde Somvix in Trun

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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Die Besitzverhältnisse innerhalb der Gemeinde sind recht

Kompliziert. Es werden die Verhältnisse in dem noch¨

Überblickbaren Weiler Clavadi dargestellt

Ausserdem werden die in Tabelle 38 aufgeführten Grund-

Besitzer auf ihre Verschuldung und die Verhältnisse wie

Der Grundbesitz zu Stande kam untersucht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von den 14 Grundbesitzern wohnen 8 in Clavadi und  üben den Beruf

Eines Landwirts aus. Nr.12 besitzt ein Ferienhaus in Clavadi. Als einziger

Zentraler Dienst besitzt Nr. 8 eine Wirtschaft

Die Besitzstände der Bauern sind durch Teilung entstanden.

Besitzanteil gibt es nicht nur bei den Gebäuden, sondern auch bei den luren. In der Praxis wird dann nach Besitzanteil nochmals geteilt (Tabelle 51)

 

 

 

427. Motorisierung und Mechanisierung

 

Die landwirtschaftlichen Betriebe der Cadi leiden noch nicht

So schwer unter Arbeitskärftemangel wie die Betriebe im Unterland

Die Durchschnittsgrösse einer Somvixer Bauernfamilie dürfte zwischen 3.5-4 Personen liegen, was deutlich über dem schweizerischen Mittel ist

 

Die Parzellierung, das fehlende Wegnetz, die teilweise starke

Neigung der Hänge schränken den Einsatz von Maschinen ein. Es ist fast jeder Betrieb mit einer Zug- oder Mähmaschine ausgerüstet, daneben wird aber noch eine grössere Zahl von Pferden gehalten.

Für den Ackerbau gibt es ausser Pflügen und einem einzigen

Bindemäher praktisch keine Maschinen. Bei der Ernst sieht

Man sogar die Sichel

Dagegen sind zahlreiche Heuzettmaschinen, Mistzetter und ein Gebläse zum Abladen angeschafft worden.

Der Hof Bubretsch in Surrhein ist der einzige Betrieb mit

Güllenverschlauchung. Auch an Heubelüftungsanlagen ist in

Der Gemeinde erst eine einzige vorhanen

 

 

43. Der Pflanzenbau

 

Die Betriebe in der Gemeinde sind Wiesen-Alpbetriebe mit

Dreistufenwirtschaft und Ackerbau zur teilweisen Selbstversorgung

 

 

431. Der Futterbau

 

Der Futterbau steht als Träger der Viehwirtschaft im Vordergrund des pflanzlichen Anbaus .Die natürlichen Voraussetzungen sind günstig.

Am Südhang ist der Ertrag  jedoch ziemlich stark vom Wetter abhängig denn in trockenen Jahren sind Fehlernten möglich.

Besonders trocken ist der steile Hand über dem Dorf Somvix, wo sich zwar vorwiegend Weideland befindet.  D ie sichersten Erträge lassen sich lassen  in Laus und bei Val im Somvixertal erwarten. Andrerseits bereitet die Trocknung des Heus in nassen Jahren dort die grössten Schwierigkeiten. Das Wiesland geht auch in den Maiensässen nur bis auf etwa 1650 m hinauf. 75 % der Wiesen werden zweimal geschnitten. Ungefähr gleich hoch ist der Anteil der Fettwiesen im Vergleich

Zu den Magerwiesen. Die Wiesen der Maiensässe werden im Frühjahr zuerst abgeweidet, dann geheuet und im Herbst noch einmal  geweidet.

 

In den Heimweiden wird das Vorweiden nur vereinzelt durchgeführt. Dafür gilt in diesem Gebiet die Gemeinatzung

Zur Verunkrautung neigen vor allem die Wiesen der Maiensässen, weil sie nicht mehr intensiv oder überhaupt nicht mehr genutzt werden. Das heu wird fast ausschliesslich am Boden getrocknet und nur bei schlechtem Wetter an Heinzen aufgehängt

Nur ein Betrieb ist mit einer Belüftung ausgerüstet. Silos gibt es erst im Betrieb Bubretsch, wo auch Mais zum Silieren angeplanzt wird.

Die Kunstwiesenfläche ist sehr bescheiden und steht auch mit dem Ackerbau in Verbindung. Durch Ausdehnung der Silowirtshaft liesse sich der Kunstfutterbau steigern und somit die b.-

Triebseigene  Futterbasis wesentlich verbessern. Solange keine bessneren

Feldwege bestehen, bereitet der Transport von schweren Erntegütern ziemlich grosse Schwierigkeiten.

 

 

432. Der Ackerbau

 

Der Ackerbau ist wie in allen Berggebieten seit dem letzten Weltkrieg stark zurückgegangen Im Jahre 1942 betrug die Anbauzuteilung

Im Zusammenhang mit dem Plan Wahlen 115 ha. 1946 wurde Richtfläche auf 8 ha reduzier. Die offene Ackerfläche noch viel stärker zurückgegangen und erreichte 1960 50 ha und 1965 noch 40 ha.

Die Selbstversorgung mit Getreide ist nicht mehr möglich. Beim Getreide steht der Anbau von Futtergetreide im Vordergrund (Tabelle 32, Seite --)

Der Ackerbau bereitet zu grossen Arbeitsaufwand, denn am Hang fehlen die Wege und in der Ebene ist der Boden zu stark

Parzelliert. Deshalb lohnt sich die Anschaffung von Maschinen nicht obwohl

Die natürlichen Bedingungen für den  Ackerbau nicht ungünstig wären. Selbstverständlich bringt die Höhenlaage gegenüber dem shweizerischen Mittelland eine gewisse Ertrags einbusse mit sich Be Gerste rechnet man noch mit Durchschnittserträgen von

30 kg/a.

Den Regeln der Fruchtfolge und der Unkrautbekämpfung wird Beachtung geschenkt.

Drei Bauern betätigen sich als Kartoffel-Saatgutproduzenten.

In einem einzigen Betrieb wird Ackerfutter als Silomais agepflanzt. Auch im Interesse der Verbesserung des Futterbaues wäre eine Ausdehnung der Anbaufläche empfehlenswert.

 

 

433. Der Gemüsebau

 

Der Gemüsebau dient nur zu Selbstversorgung und vermag diesen Zweck auch weitgehend erfüllen.

In der Cadi gibt es eine einzige Grossgärtnerei, diejenige des

Kloster Disentis, die mit Gemüsebau in Treibhäusern gute Resultate erzielt.

 

 

434. Der Obstbau

 

Obwohl die Lage für intensiven Obstbau bereits zu hoch ist,

wurden im Jahre 2960 in der Gemeinde Somvix  3400  Bäume gezählt. Zwei Drittel der Bäume sind  Kern- und eine Drittel sind Steinobst .Die besten Obstlagen befinden sich beiden Dörfern Somvix, Surrhein und Compadials.In der Ebene muss mit Frost gerechnet werden Die Baumpflege wird allerdings

stark vernachlässigt und gut gepflegte Obstgärten gibt es nicht sehr viele.

Beim Ertrag stehen Aepfel und Birnen im Vordergrund. Sie werden vorwiegend für die Selbstversorgung gebraucht. Der Ertrag schwankt von Jahr zu Jahr. Brennobst wird von zwei

Brennereibetrieben verwertet nebst dem Obstbau spielt das Sammeln von Heidelbeeren für die Selbstversorgung in manchem Betrieb noch eine Rolle.

 

 

435. Die Waldwirtschaft

Die Waldfläche in der Gemeinde Somvix misst laut Angaben der Forstverwaltung 233 ha, wovon 2163 ha im Besitz der Gemeinde sind.

1324 ha sind kluppierter und 237 ha nicht kluppierter Hochwald,  50 ha bestockte Weideflächen und 305 ha sind ertragslos.

Der Hiebsatz der Gemeinde im Jahre 1964 3730 ha von denen ca 320 m3 Nutzholz und 1180 m3 Brennholz in der Gemeinde selbst als Taxenholz abgegeben

worden sind. Das übrige Holz wird als Brennholz-oder Papierholz verkauft, was einem Reinerlös von 50000 Franken –60000 Franken einbringt. Zu beiden

Talseiten des Rheins sind die Hänge zwischen den Maiensässen und den Alpen bewaldet.Von den Alpen kann das Vieh vielerorts in den Wald eindringen,

da eine saubere Abgrenzung fehlt.Besonders auf der Stufe der Maiensässen wachsen viele frühere Wiesen oder Weiden mehr und mehr ein, denn sie

werden zu wenig Intensiv genutzt. Auch der Rückgang der Ziegen trägt hiezu bei.

Ausserordentliche Schadenereignisse sind aus den letzten Jahren nicht zu melden. Bei Puoz im Somvixertal besteht zwar

Stets Lawinengefahr, weshalb eine Verbauung und Aufforstung Der ganzen Bergflanke vorgesehen ist.Als erste Arbeit in diesem

Sinne ist die erste Sektion eines rund 9 km langen Waldweges Erstellt worden.Sie misst 800m.Es sind auch einige Entwässerungen vorgesehen.
Mit diesem Weg kann später auch die Alp Naustgel erschlossen werden. Im Zusammenhang mit den Kraftwerkbauten sind Rodungen im Umfang von 5.2 ha erfolgt,
die durch Aufforstungen ersetzt werden müssen,

Im Jahre 1951 hat eine grosse Lawine biem See von Laus eine breite Schneise in den  Wald gerissen. Sie wird heute beweidet.
Der Wald ist im grossen ganzen ziemlich schlecht erschlossen, insbesondere auf der rechten Seite im Somvixertal und beidseits
Von Laus. Die Holzereiarbeiten werden durch eine Arbeitsgruppe ausgeführt, die im Sommer normalerweise 5 und im Winter 12 Mann umfasst.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


entümer an öffentlichem Wald in der Gemeinde Somvix und Trun

Nach Manuskripten 1965

                                                  Parz-                                     Eigen         Losholz

__Waldeigen  Ort    Fläche Beweidet  Parz- ellen   Arbeitskräfte    Holz- verbrauch        an                                                                                                                                         tümer                         in ha    in ha         ellen  unter   ständige nicht  ernte in m3 Berechtigte

____________________________________in ha_1 ha__            ständig in m3_______in m3_____

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

440Tierhaltung

 

441. Die Pferdehaltung

 

Der Pferdebestand ist mit 33 Tieren noch immer ungefähr gleich wie vor 5 und 10 Jahren, ja sogar grösser als in der Nachkriegszeit besonders für die Bewirtschaftung der Alpen brauchte es nach wie vor Pferde und auch für die landwirtschaftlichen  Arbeiten eignet sich das Pferd in gewissen Lagen am besten

 

 

442 Die Rindviehhaltung

 

Die Rindviehhaltung ist die wichtigste Betriebsgrundlage, kommen aus ihr doch die grössten Einnahmen der Bauerbetriebe.

Sie hat im Gegensatz zu den anderen Betriebszweigen der Berglandwirtschaft an  Bedeutung zugenommen

 

 

443 Die Milchwirtschaft

 

In allen Fraktionen gibt es Sennereien, in denen im Frühjahr  vor der Besetzung der Maiensässen und Alpen Butter und Käse hergestellt wird. In Somvix und Rabius liegt das Schwergewicht allerdings beim Verkauf von Kosummilch. Während der Alpzeit sind die meisten Kühe auf der Alp  und die Bauernhaushalte werden einzig durch die Heimkühe versorgt .Für die übrige Be-völkerung ist der Ankauf von Ausgleichsmilch über die Verbandmolkerei Chur notwendig (Tabelle 44).

 

 

 

 

 

 

Tabelle 44

Milchbilanz für die Gemeinde für den Zeitraum 1.11. 1965-31.10.1966

 

                                           Vitg                Rabius

                                   (Jahresbericht)  (Jahresbericht) Compadials Plazzas Reits Clavadi          

 

Anlieferung in kg                25422       45266                       6855        15007  10818 3981

Ankauf von der                               (7745 aus Alpen)

Verbandmolkerei

in kg                                         2842       12865

Verkauf im Detail                 18016        75428                       1995        2272     1572

Ausgleichslieferungen

An   ? ‚ in kg                            6365

Verarbeitet in kg                     4090         11393                    4860           12735     9244     3981

Käse

Butter

Butter aus abgelief-

Ertem Rahm                               148.2          449.8

Produktion auf Alpen                             (Kühe, Ziegen)

in kg                                                         164300    9168    Alpen  Glivers dadens

Verarbeitet                                                                           Glivers dado, Naustgel dado

                                                                                               Naustgel dadens,Valtenigia

Käse                                                             13256.2

Butter                                                             4454.7

Verkauf an Sennereien

 

 

 

 

 

 

 

444. Die Schweinehaltung

 

Als flächenungebundene Viehzucht spielt die Schweinezucht und Schweinemast in der Gemeinde Somvix eine gewichtige Rolle.

Der Gesamtbestand ereichte im Jahre 1966  823 Tiere.davon waren 155 Mutterschweine.

Es gibt nur einen einzigen grösseren Mastbetrieb in der Gemeinde.

Sonst handelt es sich durchwegs um kleinbäuerliche Schweinehaltung an welchem sich auch Arbeiter-Bauern beteiligen.In der Mästerei von Surrhein werden ungefähr 200 Stück gehalten.

Die meisten Züchter besitzen 2-3 Mutterschweine.

Eine Schweinezuchtgenossenschaft gibt es in Surrein. Es sind ihr 20 Mitglieder mit ungefähr 30 Zuchtbuchtieren angeschlossen.

Demnach gehören die meisten Zuchttiere keiner Genossenschaft an.

Der Betriebszweig der Schweinehaltung ist für die sogenannte innere Aufstockung wertvoll, bringt er doch den meisten Bauern zusätzliche Einkommen oder eine Verbilligung der Lebensmittelbeschaffung.

Auf den Kuhalpen erden jeden Sommer zahlreiche Schweine gealpt, wo sie sich von Gras und Schotte ernähren. Da es an

Fahrbaren Zufahrten fehlt, ist eine Befütterung von Kraftfutter kaum möglich.

 

 

445. Die Schafhaltung

 

Der Schafbestand erreichte im Frühjahr 1966 1578 Stück, welche 108 Besitzern gehörten.

Die Bedeutung der Schafhaltung ist somit eher grösser als in den Vorjahren.

(Subventionspolitik des Bundes,  vergl. Tab. Seite 95)

 

Die drei Zuchtgenossenschaften haben folgende Bestände

 

 

 

                                 Mitglieder  Zuchtbuchtiere  Nachzuchttiere

___________________________________________________

 

Somvix                             21             200                       54

 

Rabius                              16              105                      30

 

Compadials                       32             243                      69

 

 

 

Auch bei den Schafen lässt sich die Feststellung machen, dass lange nicht alle Tiere der Genossenschaft angehören, während es immerhin ca 2/3 aller Schafhalter sind.

Gezüchtet wird das weisse Gebirgsschaf. Die Schafe verteilen sich ziemlich gleichmässig auf die einzelnen Bauernbetriebe.

Im Frühjahr nach der Schneeschmelze bis zum 20.April dürfen die Schafe auf den Wiesen frei weiden. Nachher kommen sie in denAllmenden unter Hirtschaft bis zum Alpauftrieb. Gealpt werden

Sie auf Carpet (Somvixertal) und auf der Alp Russein.

Zu letzterer wird auch das dem Kloster Disentis gehörende Alpgebiet vonTschenclinas hinzugepachtet

Die Absatzverhältnisse waren für Schafe und Wolle in den  letzten Jahren sehr günstig. Vier mal im Jahr übernimmt der VOLG alle

Schlachtreifen Tiefe, währende die Wolle in der Regel der Tuchfabrik Trun geliefert wird. Die Schafalpen werden im Gegensatz zu den übrigen Alpen noch optimal bestossen.

 

 

446. Die Ziegenhaltung

 

1966 wurden noch 335 Ziegen gezählt.

Der höchste Bestand wurde in den Kriegsjahren mit 1325 Stück erreicht. Annähernd 300 Ziegen werden noch in Surrein gehalten und im Sommer täglich über Laus bis zur Alp Naustgel getrieben. Etwas 30 Stück aus den anderen Dörfern werden

Auf Russein gealpt. Im Frühjahr und Herbst stehen den Ziegen die gleichen Weideplätze wie den Schafen zur Verfügung Eine Ziegenzuchtgenossenschaft mit 16 Mitlgliedern gibt es nur noch in Compadials. Sie zählt 65 Zuchtbuchtiere. Als Rasse steht die Strahlenziege im Vordergrund. Die Zucht ist weniger wichtig als die Milch-

Versorgung während der Alpzeit

 

 

447. Die Geflügelhaltung

 

Die rund 2160 Hühner verteilen sich auf die meisten Bauernbetriebe, so dass eine gute Selbstversorgung gewährleistet ist.

Nur wenige Bauern besitzen grössere Bestände von 50-80 Tieren und verkaufen auch Eier an private Abnehmer oder Ladengeschäfte. In Rabius ist ein Geflügelzüchter sesshaft.

 

 

 

 

45. Das Meliorationswesen

 

Der Ausbau und die Aufrechterhaltung der Infrastruktur erfordert in den Berggebieten grosse Mittel.

Dies ist die eine Seite des Meliorationswesens. Die andere Seite ist die Güterzusammenlegung, die Alpverbesserung und dient somit der Verbesserung der Landwirtschaftsstruktur

 

 

451 Durchgeführte Meliorationen

 

Die bisher durchgeführten Werke dienten vor allem der gesamten Bevölkerung und dem Ausbau der Infrastruktur.

In den letzten 15 Jahren wurde sehr zur Verbesserung der Verhältnisse getan, als in den vergangenen 50 Jahren.

 

1. Uferverbauungen am Rhein  Surrein war früher äusserst gefährdet. Besonders der  Somvixerrhein brachte Hochwasser.

 

2. Wasserversorgungen aller Dörfer mit Ausnahme von Laus.

Eine Wasserversorgung für den Weiler Val im

Somvixertal ist in Ausführung begriffen.

 

3. Kanalisierung der Dörfer

 

4. Strassenverbindungen nach Laus,  S.Benedetg, Clavadi, Surrein und ins Somvixertal

 

5. Bau von zwei neuen Schulhäusern in Rabius und Somvix

 

6. Verschiedenen Lawinenverbauungen

 

in Vorbereitung: Schulhaus von Surrein

                            Wasserversorung für Laus und andere Weiler

 

 

 

Dieser für eine Berggemeinde gewaltig Aufwand konnte nur dank der neuerdings reichlich fliessenden Wasserrechtszinsen finanziert werden. Die Projekte mussten aber durchgeführt werden, um den Nachholbedarf zu decken und die Voraussetzunge zur weiteren Entwicklung der Gemeinde zu schaffen

 

 

 

De ausgeführten Arbeiten kosteten gegen 15 Mio. Franken, wovon die Gemeinde etwa 40% zu tragen hatte. Dement-

Sprechend sieht der Gemeindehaushalt für die nächsten

Zehn Jahre aus. Drei Viertel der Ausgaben sind fest,

Für weitere Projekte steht wenig Geld zur Verfügung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit einer Erhöhung der Steuereinahmen wird im Haushaltsplan

Nicht gerechnet. Indsutrien werden sich kaum niederlassen

Und ob der zunehmende Fremdenverkehr neue Steuererträge mit sich bringt, wird von den Gemeindebehörden bezweifelt.

 

 

 

452 Projekte zur Verbesserung der  Betriebsstruktur

 

Es wurde 1959 ein Projekt ausgearbeitet, das eine Güterzusammenlegung vorsieht.

Dem Zusammenlegungsprozess unterliegen die im Privateigentum stehenden Ländereien und solches Korporationsvermögen das mit ersterem in Gemengelagen ist. Voraussetzung  für die Melioration  ist die Anlage eines zeitgemässen Wegenetzes.

Für die Güterzusammenlegung wird mit Aufwendungen von 10 Mio. Franken gerechnet.

1 Mio. Franken müssten von der Gemeinde aufgebracht werden. Andrerseits muss die Alpwirtschaft und die Milchverwertung vollständig reorganisiert werden. Die Aufwendungen würden die Höhe von fünfMillionen Franken erreichen. Im Kapitel Alpwirtschaft wird noch auf die Melioration zurückgekommen

 

 

 

46. Landnutzung

 

 

461. Die Landnutzung nach der Methode des eidgenössischen landwirtschaftlichen Produktionskatasters

 

Die Aufnahme des eidgenössischen landwirtschaftlichen Produktionskatasters verfolgt als Hauptzweck die Festhaltung

Der ackerbaulichen Leistungen der Landwirtschaftsbetriebe Diese Aufnahme art der Landnutzung kann aber auch in anderen Nutzungssystemen angewendet werden.

Das Gemeindeareal wird in einzelne Flurabschnitte unterteilt.

Es erfahren mehr oder weniger einheitliche Gebiete wie eine Ebene, ein Hang oder eine Weidefläche die Umgrenzung. Diese Umgrenzung ist natürlich teilweise subjektiv. Der einzelne Flurabschnitt erhält eine Inhaltliche Beschreibung

Es wird nach folgenden Punkten unterschieden:

 

 1   Bodenverhältnisse

2.   Bewirtschaftungssystem

3.   Besitzverhältnisse

4.   Durchgeführte oder in Frage kommende Meliorationen

5.   Wegverhältnisse

 

 

 

 462. Methodik und Durchführung der Landnutzungsaufnahme für das Areal der Gemeinde Somvix

 

Für ein solch grosses Gebiet wie es die Gemeinde Somvix darstellt, mit drei Nutzungsstufen und als Ganzes ein in sich geschlossenes Wirtschaftsgebiet ist die grossflächige Aufnahmeart des Produktions- atasters die optimalste Methode.

Die Feldbegehung (1) fand im Sommer 1966 statt. Es konnte Einsicht In die Manuskripte von Herrn A.Werthemann von der Abteilung Landwwirtschaft des EVD genommen werden, der im Herbst 1966 für den neuen Produktionskataster im Gebiete der Gemeinde Somvix arbeitete.

 

Literatur:

Eidg. Landwirtschaftlicher Produktionskataster.

Anleitung für die Feldaufnahmen im Berggebiet Zürich    

       

 

 

  463. Beschreibung für Wiesen, Weiden und Maienässe

 

 

Bild 1

                   

Flurabteilung                   Kulturland                   Optimale              

Nr. Name          im engeren     Beackerbares       Anbaufläche                         Bemerkungen                 

                          Sinne              Land     in ha       in ha                        Flächenangaben sind geschätzt        

                           In ha

_____________________________________________________________________

 

1. Salvaplauna                                                                              Bodenverhältnisse       

      Barcuns             13                                                                  Teils Süd-teils Westlage. Bei

                                                                                                      Bei Salvaplauna zwei geneigte

                                                                                                      Terrassen: Salvaplauna ist Tief-

                                                                                                       Gründig, sonst durchlässiger Schutt

                                                                                                       Boden. Steinschlaggefahr, bei Barc-

                                                                                                       Uns Gegen Winde geschütz.t.

                                                                             Bodennutzung: Ein Schnitt und

                                                                             Und eine Herbstweide.. Alle                  

                                                                              Wiesen fett. Ringsum ca 32 ha

                                                                              Weideland für Heimkühe im Som-

                                                                              Mer und Vorweide mit Alpvieh.

                                                                 Nutzung der Wiesen als Maiensässe

                       

 

 

Bild 2

 

 

 

                                                                        Besitz: Privat. Kleine arrondierte

                                                                        Güter. Gebäude schlecht und Primitiv.

                                                                        Wege: Jeepweg nach Barcuns
                                                                        Fussweg nach Salvaplaun

                                                                        Melioration: Wasserversorgung        

                                                                         knapp

                                                                         Keine Elektrizität, kein Telephon.

                                                                                                        Verbesserungen: Sehr teuer

 

 

 

* Umfasst die auf der topographischen Karte in Fluren aufgeteilte Fläche ohne Wald, absolutes

Weideland, Heualpen und unproduktive Gebiete. Inermärcher werden abgezogen, (Grundstücke

Die von Nachbargemeinden aus bewertischaftet werden). Aussermärcher werden zugerechnet (Grundstücke, die ausserhalb der Gemeinde bewirtschaftet werden)

 

 

Flurabteilung   ha   ha   ha                            Bemerkungen

                                                                           (Flächen sind geschätzt)

 

Nr. Name           1     2     3                          Bodenverhältnisse Ziemlich steiler Südhang mit terrassen

                                                                      Förmigen Abflachungen. Tiefgründiger, jedoch durchläss

                                                                      Iger sandiger Lehmboden. Im Untergrund Fels-und Berg-

                                                                      Sturzmaterial

                                                                      Bodennutzung: Als Wies -und Ackerland. 75% 

2         2         Clavadi                                                   Fettwiesen. Ob Clavadi ziemlich viele Stauden 

       Pigniu          65    15     3                                          Ackerfähigkeit im östlichen Teil bessser. Wenig

        Tuor                                                      Obstbau

                                                                       Besitz :Nutzung von 6 Betrieben aus. Starke                                  

                                                                       Parzellierung. Zahlreiche neue Feldställe

                                                                       Wege: Neue Fahrstrasse nach Clavadi, jedoch wenig

                                                                        Feldwege.

                                                                        Meliorationen: Wasserversorgung 1963 mit Somvix neu             

                                                                        Erstellt. Elektrizität nur im Dorfrayon.

                                                                        Verbesserungen Güterzusammenlegungen und Bau von

                                                                         Feldwegen.

 

3    Siltginas                                                     Bodenverhältnisse: Bei  Sltginas terrassenförmiger sonst

      S.Benedetg                                                stark kupierter und mehrheitlich steiler Südhang. Ein-

      Campieschas       69     20    5                   zelne Moränenrücken mit dazwischenliegenden Mulden

                                                                          Lawinengefahr im Val Mulinaun. Boden durchlässig.

1= Kulturland im engeren Sinn                        jedoch fruchtbar. Nordwindexposition

2= Beackerbares Land                                     Bodennutzung Graswirtschaft und wenig Ackerbau

3= Optimale Landfläche                                   80% Fettwiesen.

                                                                          Besitz: Privat, Nutzung von der Fraktion San Benedetg

                                                                          Und dem Einzelhof Siltginas au. Campieschas ist eben-

                                                                          Falls ein Einzelhof Die Feldställe sind in der Flur unre-

                                                                          Gelmässig verstreut. Boden ist stark parzelliert ,ausser

                                                                          Bei Siltginas.

                                                                          Wege: Gute neue Zufahrtsstrasse, sonst aber

                                                                          Wenig Feldwege.

                                                                          Meliorationen Neue Wasserversorgung (mit Somvix) 

                                                                          Elektrizität im Dorfe und in den Höfen. Südlich von                                

                                                                          Siltginas Ferienhäuser im Bau

                                                                          Verbesserung: Güterzusammenlegung und Bau einer

                                                                          Strasse nach Siltginas

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Flurabteilung      ha                                                              (Bemerkungen)

Nr. Name        1    2    3                                                  (Flaechenangaben sind geschätzt

____________________________________________________________________________________

 4   Cuolms da Tscheps                                   Bodenverhältnisse: Vorwiegend mässig geneigt Südosthangmit flacheren Terrassen. Boden fruchtbar, jedoch trocken und durchlässig. Untergrund aus Moränenschutt. Lawinengefahr im Val Murtès. Nordwind exponiert

                                                                           Bodennutzung: Als Maiensässe mit einem Schnitt

        Murtès      47  - - -                                        und Herbstweide. Viele Wiesen sind mehr bewirtschaftbar und werden  nur noch im Herbst beweidet. (infolge Gemeinatzung)

                                                                           Besitz: ca  30 ha Weideflächen, wovon zum Teil im privaten Besitz.

                                                                           Ale Wiesen privat, ausser ein Gut der Kirchgemeinde. Viele alte Gebäude, die schlecht unterhalten werden

                                                                           Wege: In schlechtem Zustand.

                                                                           Meliorationen :Wasserversorgungen neu und sehr

                                                                           Gut ausgebaut (1958) Zahlreiche Brunnen in der Flur

                                                                           Verbesserungen: Ausbau der Wege. Falls die Maiensässen nicht intensiver genutzt werden, würden sie sich als Voralp für die Alp Glivers eignen.

                                                               

                                                                                 

5               5               Rabius

         Runs

         Val Rabius

                          101  60 10                                  Bodenverhältnisse: Oberhalb Rabius steiler Südost

                                                                             hang, unterhalb flache Terrassen.

                                                                             Oberhalb Rabius trockener sandiger Lehmboden mit

                                                                             Rüfeschutt und Moränenuntergrund. Unterhalb                                                                                                  Schwemmlandterrasse mit steilem Bord gegen den

                                                                              Rhein, ebenfalls trocken, jedoch gut  beackerbar.

                                                                         Bodennutzung Wiesen mehrheitlich fett. Steile

                                                                         Ziegenweide durch das Val Rabius bis gegen die Alp                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       

                                                                              Glievers  (ca 33 ha). Stauden am Ufer des Rheins

                                                                               Besitz: In Rabius alles privat, geschlossene Dorf-                                                                                                                

                                                                               Siedelung. Grosse Feldställe bei  Marias und

                                                                          Tschuppins, wo Boden nur mässig parzelliert ist. Ge-

                                                                          Bäude meist im guten Zustand.

                                                                               Wege: Ungenügend

                                                                          Meliorationen: Wasser- und Elektrizitätsver-

                                                                               Sorgung gut. Verbauungen im Val L  (1960-1961).

                                                                               Strasse nach Surrein.

                                                                               Verbesserungen Güterzusammenlegungen und

                                                                                Bau von Feldwegen

 

Flurabteilung       ha ha  ha                                              Bemerkungen

Nr. Name               1   2    3                                         (Flächenangaben sind geschätzt

 

___________________________________________________________________________________

 

6      Somvix                                                           Bodenverhältnisse Terrassenförmiger Süd-bis Süd

        Compadials   178  65  22                             osthang, am Ufer des Rheins noch eben, dann bis zur

                                                                                Bahnlinie steil ansteigend .zwischen Bahn und Stras

                                                                                Se leicht ansteigend. Zwischen Bahn und Strasse

                                                                                Leicht geneigt, darüber wieder steil. Boden überall

                                                                                Fruchtbar, jedoch trocken und durchlässig, besond

                                                                            Ers in der kiesigen  Sohle.des Tales. Klima ziemlich

                                                                                Zügig und rauh

                                                                                Bodennutzung: Als Wies-und Ackerland. Etwa

                                                                                90% Fettwiesen. Ackerfähigkeit mehrheitlich

                                                                                gut.       

                                                                          Besitz: Bewirtschaftung von zwei geschlossenen Sied-                                                                                lungen aus,     sowie     zahlreiche    Feldställe  Parzellier-

                                                                                Ungen stark. Alles in privatem Besitz

                                                                                             

7         7         Fallens                                              Bodenverhältnisse Nordlage ,im unteren Teil

            Pardomat  Dadi  50  25  2                         ziemlich eben. Ob Falens gegen Laus steil und                             

                                                                                Kupiert. Grosser Schuttkegel von Rüfe zwischen

                                                                                Falens und Pardomat., Wind exponiert. Boden tiefgründig                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         fruchtbar ,ausser um Rufegebiet                                                          

                                                                          Bodennutzung: Wiesland  80% fett. Im Magerland

                                                                                Einige Staudenbänder.Viele Stauden auch im Ab-

                                                                           Lagerungsgebiet der Rüfe. Am Rande derselben

                                                                           Magere Heimweide.

                                                                           Besitz Privat. Bodenbewirtschaftung von je zwei                                                                                  .                                                                                Einzelhöfen aus

                                                                            Wege: Genügend

                                                                           Melioration: In Pardomat  Güterzusammenlegung

                                                                            Durchgeführt. Zahlreiche auch neue Feldställe.

                                                                            Wasser- und  Elektrizitätsversorgung  gut.

                                                                                  Verbesserung: Güterzusammenlegung bei Falens

 

 

Flurabteilung          ha  ha  ha                                               (Bemerkungen)

Nr.  Name                1    2    3                                                Flächenangaben sind geschützt               

 

____________________________________________________________________________________

 

8       Laus               90    15   4                        Bodenverhältnisse: Nordhang. Früheres Rutsch-

         Maiensässe                                            und Bergsturzgebiet. Hügelig, kupiert und ter-

         Ob Laus                                                    rassenförmig. Wenig steile Hänge. Tiefgründiger

                                                                     Sandiger Lehmboden. Untergrund Schutt. Durch-

                                                                          Lässigkeit gut.

                                                                      Bodennutzung: Vorwiegend als Naturwiesen

                                                                     Wovon 80% fett. .Beim Dorf zwei Schnitte, Maiensäss

 

                                                                           Ein Schnitt und Herbstweide. Ob dem Dorf 17 ha

                                                                           Allmende für Heimvieh und Vorweide des Alp-   

                                                                           Viehs.

                                                                       Besitz: Acht Bauernbetriebe in Laus .Aufgelockerte

                                                                            Dorfsiedelung. Heimgüter stark parzelliert. Maien-

                                                                            Sässen arrondiert. Gebäude zum Teil schlecht er

                                                                            Halten.

                                                                        Wege: Neue Fahrstrasse nach Siedlung Laus gebaut                                                                      

                                                       

 

 

 

Bild 3

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                 

8         8         Fallens                                               Bodenverhältnisse Nordlage ,im unteren Teil

            Pardomat  Dadi  50  25  2                         ziemlich eben. Ob Falens gegen Laus steil und

                                                                                Kupiert. Grosser Schuttkegel von Rüfe zwischen

                                                                                Falens und Pardomat., Wind exponiert. Boden

                                                                                tiefgründig und fruchtbar, ausser um Rüfegebiet                                                                                         

                                                                            Bodennutzung: Wiesland  80% fett. Im Magerland

                                                                                Einige Staudenbänder.Viele Stauden auch im Ab-

                                                                           Lagerungsgebiet der Rüfe. Am Rande derselben

                                                                           Magere Heimweide.

                                                                           Besitz Privat. Bodenbewirtschaftung von je zwei                                                                                  .                                                                                Einzelhöfen aus

                                                                            Wege: Genügend

                                                                            Melioration: In Pardomat  Güterzusammenlegung

                                                                             Durchgeführt. Zahlreiche auch neue Feldställe.

                                                                             Wasser- und  Elektrizitätsversorgung  gut.

                                                                                  Verbesserung: Güterzusammenlegung bei Falens

 

 

Flurabteilung          ha  ha  ha                                               (Bemerkungen)

Nr.  Name                1    2    3                                                Flächenangaben sind geschützt               

 

____________________________________________________________________________________

 

8       Laus               90    15   4                         Bodenverhältnisse: Nordhang. Früheres Rutsch-

         Maiensässe                                              und Bergsturzgebiet. Hügelig, kupiert und ter-

         Ob Laus                                                    rassenförmig. Wenig steile Hänge. Tiefgründiger

                                                                      Sandiger Lehmboden. Untergrund Schutt. Durch-

                                                                           Lässigkeit gut.

                                                                      Bodennutzung: Vorwiegend als Naturwiesen

                                                                      Wovon 80% fett. .Beim Dorf zwei Schnitte, Maiensäss

 

                                                                            Ein Schnitt und Herbstweide. Ob dem Dorf 17 ha

                                                                            Allmende für Heimvieh und Vorweide des Alp-   

                                                                            Viehs.

                                                                        Besitz: Acht Bauernbetriebe in Laus .Aufgelockerte

                                                                             Dorfsiedelung. Heimgüter stark parzelliert. Maien-

                                                                             Sässen arrondiert. Gebäude zum Teil schlecht er

                                                                             Halten.

                                                                              Wege: Neue Fahrstrasse nach Siedlung Laus gebaut                                                                      

                                                                             1955-1958). Feld -und Alpwege ungenügend

                                                                              Melioration: Elektrizität und Telphon nur im Dorf.

                                                                              Projekt einer neuen Wasserversorgung. In den Maien

                                                                              sässen  gute private Wasserversorgungen.

                                                                              Verbesserungen: Neue Wasserversorgung für das

                                                                               Dorf. Güterzusammenlegungen im Dorfgebiet, bessere

                                                                               Feldwege.

 

 

 

 

 

Bild 4  Landnutzung Somvix

 

 

9    Reits                                                             Bodenverhältnisse: Steiler Nordhang, in grosse

      Gischentrina                                               Ebene am Rhein übergehend. Hang stark kupiert

      Surrein                                                        Boden tiefgründig und ziemlich lehmig. Ebene am

      Bubretsch                                                    Rhein aus durchlässigem Kiesboden bestehend.

      Aclas da Reits                                                      Früher oft durch den Rhein überschwemmt.

      Puzzastg                                                      Bodennutzung: Wiesen und  Aecker mehrheitlich

       Crap Su                                                      fett Ebene überall beackerbar. Wenig Obstbau bei

       Srap Sut       125   75    15                          Surrhein  und Bubretsch.

                                                                                  Besitz Privat, Bubretsch arrondierter Einzelhof,

                                                                            sonst übrige Betriebe stark parzelliert. Am Hang                                                                                                                             

                                                                                  Gadenstätten.

                                                                                  Wege: Ungenügend, da keine Feldwege.

                                                                              Melioration:  Wasser- und Stromversorgung gut.

                                                                                   Strasse von Rabius zur Rheinbrücke wurde 1956

                                                                                   Die NOK erbaut.

                                                                                   Verbesserung: Mehr Feldwege und Güterzu-

                                                                                   sammenlegung

 

 

Flurabteilung      ha  ha  ha                                           Bemerkungen

                                                                             (Flächenangaben sind geschätzt)

Nr. Name             1    2    3

____________________________________________________________________________________10   Val                  94   5    1                                                                   Bodenverhältnisse Osthang Bei Val und  be

        Con                                                                   Tenigerbad  mässig geneigt, sonst mehrheitlich

        Val Dadens                                                        steil und stark kupiert. Tiefgründiger sandiger

        Aclas                                                                  Lehmboden; im Untergrund stellenweise Schiefer.

        Pardatsch                                                       Bodennutzung: Naturwiesen, 2/3 sind fett. Im

        Teniger Bad                                                        oberen Teil  nicht mehr überall genutzt und zum

                                                                                    Teil an Gemeinde zur Aufforstung verkauft..

                                                                                    Besitz: Bei Val drei Jahresbetrieb sonst nur Maien.

                                                                                    sässe. Privat. Parzellierung mässig Gebäude bei

                                                                                    Val im guten Zustand sonst unterschiedlich.

                                                                                     Wege: im oberen Teil ungenügend (nur Wege

                                                                                     Durch das Somvixertal und erste Etappe des

                                                                                     Des  Wald -und Waldweges nach Puoz vor

                                                                                     Handen.)

                                                                                     Meliorationen Elektrizität bis Teniger Bad

                                                                                     Eingerichtet. Neue Wassersorgung für Val

                                                                                     1968 im Bau

                                                                                     Verbesserung: Erschliessung

 

 

11  Rumplaun     24 -    -                                               Bodenverhätnisse  Südwestflanke des oberen

       Runé                                                                       Somvixertales. Boden steinig und wellig.

       Run       

                                      1941                    

    

 

 

 

 

 

 

                                                                                        (Schutt).Neigung unterschiedlich. Bei    

       Runcaher                                                                 Trockenheit magerer Ertrag.

                                                                                        Bodennutzung: Nutzung als Maiensässs

                                                                                        Mit Gemeinatzung.  Frühjahrs- und Herbst-

                                                                                        Weide Bei Run keine Gemeinatzung.

                                                                                        Besitz: Run: Weidekorporation  mit 110

                                                                                   echten Ein Schnitt Heu, Viele private

                                                                                        Ställe.  Boden stark parzelliert.

                                                                                   WeGut ausgebaut, dank  Kraftwerkbau.                                                                                                             Melioration: Grundversorgung knapp.

                                                                                         Grosses Ausgleichsbecken  bei Runcahez

                                                                                        Verbesserung. Keine

 

Flurabteilung  Kulturland  Beackerbares  Optimale                  Bemerkungen

                                                                                                (Flächenangaben sind geschätzt

 

 

 

 

 

 

Bild 5

 

 

Nr     Name         ha                    ha                   ha

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12        Cuolm       5                                                              Bodenverhältnisse Maiensäss am Nordhang

             dil Run                                                                     der Alp Nadels. Zwei flache Terrassen, ob-                      

                                                                                              en steil.Boden fruchtbar. Untergrund aus

                                                                                             Fels bestehend. Durchlässigkeit gut

                                                                                         Bodennutzung Früher alles Wiesen

                                                                                       Heue mehrheitlich mit Kälbern abgeweidet                                                                                                         Infolge ungenügender Nutzung stellen-                                                                                                               weise am Verwalden Gesamtfläche 41ha,

                                                                                              davon 36 ha zu Weide umgestellt.

                                                                                               Besitz 5-6 private  meist arrondierte

                                                                                                Güter, mehrheitlich in Besitz von Bauern

                                                                                                In Trun. Gebäude mit wenigen Aus-

                                                                                                Nahmen in schlechtem Zustand.

 

 

     

 

Bild 6

 

 

                                                                                                  Wegverhältnissee schlecht nur Fuss

                                                                                                  Weg zu den Truner Maiensässen.

                                                                                                  Melioration Ausgebaute Wasserver-

                                                                                            Sorgung. Keine Elektrizität                                                                                                                             Versorgung nur Fussweg

                                                                                                   Barcuns ob Trun. Vielleicht Einricht-

                                                                                                   Ung einer kleinen  Galtviehalp

 

 

 

 

Total                            885             280          65

   

 

 

 

 

47. Die Alpwirtschaft

 

 

471. Alpfläche und  Bestossung im Jahre 1966

 

 

Die genutzte Alpfläche umfasst nach dem neuen Alpkataster 2609 ha, die Allmend-

Fläche 230 ha.

Damit ist das Weideland dreimal gösser als das Kulturland. Die Fläche genügt fü rdie Alpung sämtlicher Grossvieheinheiten der Gemeinde. Ausserdem können bei der jetzigen Alporganisation noch Alpen verpachtet werden. Die Alp Crap Ner ist an einen Bauer aus dem Kanton St. Gallen verpachtet.

20 Kühe und 50 Stück Jungvieh wurden dagegen 1966 in die Alp Cavrein des Kloster Disentis geführt.

Die Alp Russein da Trun wird nur zu einem Drittel der 120 Kuhrechte von Bauern

Aus Somvix genutzt, da die anderen Rechte im Besitze der Bauern von Trun sind

Die Alp Russein ist die einzige Korporationsalp im Gebiete der Gemeinde Somvix

Nach Tabelle 45 umfasst das Weidegebiet 3904 ha , nach den aufnahmen aus

Dem Vorprojekt zum Meliorationsplan 5375 ha. Bei dem hochalpinen Charakter Der meisten Sommerweiden, lässt sicheine Abgrenzung nach verschiedenen Gesichtspunkten durchführen, so dass alle ausgegebenen Werte ihre Richtigkeit

 

4711. Alporganisation

Somvix. Die Kuhalpen werden an Senntumsgenossenschaften verpachtet.

Für das Galtvieh zeiht die Gemeinde selbst eine Taxe ein und deren Funktionäre sind für das Personal verantwortlich. Die Bauern sind verpflichtet im jährlichen Turnus das Amt eines  Alpmeisters zu übernehmen. Wer eine Kuh zur Alp führt  muss 4 Stunden abarbeiten oder 9 Fr. Busse bezahlen.

 

4712. Bestossung der Somvixeralpen im Jahre 1966

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


                                                                                

 

Russein mit Gebiet Tschenclinas der Alp Cavrein des Kloster Disentis 1100 Schafe

 

 

 

 

 

 

 

Die Heimweiden rund um die Dörfer der Gemeinde Somvix die im Besitz der Gemeinde sind, nehmen vorwiegend die schlechtesten Geländepartien in Anspruch.

Die Heimweiden wurden 1966 nach folgendem Turnus genutzt

 

Vorweide: 2 Monate durch 1500 Schafe und 330 Stück Jungvieh

 

Sommerweide: 3 Monate durch 80 Kühe und 40 Kälber

 

Nachweide_ 3 Wochen 1500  Schafe und 330 Stück Jungvieh

 

Die grössten zusammenhängenden Weiden befinden sich zwischen Somvix und San Benedetg. Zusätzlich werden private Maiensässen als Vorweide benutzt unter

Anderem die Maiensässe zwischen dem Weiler Laus und Alp Laus und die Maiensäss bei Salvaplauna. Die Abgrenzung Wald-Weide ist nicht genau feststellbar, oft wird ein Teil des angrenzenden Waldes mitbeweidet. Die Taxe

Der Gemeinde beträgt pro Kuh Fr 1.50. Zusätzlich müssen die Bauern die Hirt-

Schaft bezahlen. Jedes Dorf wählt jährlich den Weidechef, der für die Ordnung und das Finanzielle besorgt ist

 

 

 

 

 

 

473.Melioration der Gemeindealpen

 

 

Die Zahl der gealpten Kühe ging in den letzten Jahren etwas zurück.

 

Die Alpeinrichtungen sind meist primitiv, die Alpen selbst verunkrautet. Die Aufteilung der Alpen sollte anders geordnet werden (Tabelle 45*

Im Mittelpunkt des Vorschlages steht die Bildung von drei neuen Kuhalpen für total 400 Kühe. Die Alp Valtenigia wird als Kuhalp aufgegeben, da das Weide-

Gebiet zu stark zerrissen ist.

Die Galtviehalpen bleiben weitgehend am gleichen Ort. Da sämtliche Alpen in Somvix der Gemeinde gehören, ist auch die Gemeinde für die Durchführung der Verbesserungen zuständig. Die neue Einteilung der Alpen ermöglicht die Erstellunge einer Dorfsennerei in Somvix, wohin die Milch mittels einer Milchleitung

Von der Alp Glivers geführt werden soll. Eine zweite Sennerei wäre in Surrein zu errichten, um die Milch der Alpen Laus und Naustgel verwerten zu können

Hinweise von Herr Werthemann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tabelle 46

 Neuzuteilung der Alpen in der Gemeinde Somvix

 

 

_________Bisheriger Standort        Anzahl      _____________________________________Neuer Standort               Anzahl         ___________

                  Stallkühe im Dorf                 20

1. Kühe     Heimkühe auf Allmend        80

                  Alpkühe Alp Naustgel        140        davon 80    Alp Naustgel    180

                                                                                       60

                  Alpkühe Val Tenigia            40                           A

lp Laus           100

 

                  Alpkühe Glivers Dadens       40

                                 Glivers Dado          60                           Alp Glivers       120

                Stallkühe im Dorf                    20

                 Total---------------------------- 400                                                    400

2.Rinder         Alp Vallesa                        75                           Alp Vallesa        75

                       Alp Laus                           110                          Alp Valtenigia   150

                       Alp Valtenigia                    40

                        Alp Russein                     120                           Alp Russein     

 

 

 120

                   Total                                      345                                                       345

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3.Mesen          Alp Rentiert                      125                       Alp Rentiert           125

                        Alp Grialetsch-Cugn         120                Alp Gargialetsch-Cugn120

                         Alp Valtnengia                   40                   Alp Cuolms dil Run  40

                      Total                                     285                                                      285

 

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4.Kälber         Alp Vallesa                            75                   Alp Vallesa &Naustgel 105

                       Alp Glivers Adens                 30

                       Alp Laus                                 65                   Alp Laus &Cugn           65

                       Alp Naustgel                            60                  Alp Cap Ner & Glivers 100

                       Alp Valtenigia                          40-----------------------------------------------------------

                       Total                                       270                                                           270

 

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Alp Sutglatscher die nicht mehr bestossen wird, soll aufgeforstet werden, soweit

Dies nach Höhelage noch möglich wäre. Die Schafalpen Cavrein und Carpet wollen nicht in die Melioration  ein bezogen werden

 

 

 

Alle rechtlichen Bestimmungen sind in den Alpstatuten festgehalten oder aus dem Taxenreglement der Gemeinde ersichtlich. Die Viehbestände der Bauern

Werden alle zehn Jahr auf die einzelnen Alpen zugeteilt