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Dokument 15:
Golfplatz: Golfplatz-Förderverein bemüht sich um Ökologie
(Leserbrief zum Artikel "Golfplatz-Förderverein informiert in Celerina" in der
Ausgabe vom 1. Mai)
Zunächst dankt der Förderverein, dass die BZ zwei Journalisten an die
Pressekonferenz und Informationsveranstaltungen delegiert hat. Wie richtig
geschrieben wurde, hat der Förderverein keine Mühen gescheut, um eine 
vollumfängliche Auflistung der Probleme und der Lösungsmöglichkeiten den
Celerinern darzulegen.

Drei wesentliche Ergänzungen möchten wir darlegen, die nicht richtig verstanden
oder behandelt wurden: Zum Verkehrsproblem und zur Frage der Sicherheit wird
unter anderem erwähnt, dass aus "sicherheitstechnischer Sicht nicht alle
Probleme gelöst seien". Es wird mit keinem Wort erwähnt, dass sowohl die RhB als
auch das kantonale Tiefbauamt klar Stellung nahmen und diesbezüglich keine
Probleme sehen (Pressemappe Seite 7). Weitere Erläuterungen zur Lösung des
Verkehrs sind beispielsweise durch den geplanten Bau von Parkplätzen beim
Golfhaus gegeben worden. Der Vergleich zwischen dem Massentourismus in Richtung
Val Roseg zu Spitzentagen und -zeiten ist im Vergleich zum Golf überhaupt nicht
angestellt worden.

Auch der Hinweis, wonach die Abstände von den kritischen Löchern in Samedan zur
Strasse kleiner sind als dieser bei der geplanten Anlage in Celerina-Pontresina
zu stehen käme, wird mit keinem Wort erwähnt.

Wird Golf ein Breitensport, bedarf es eines Bedürfnisnachweises hiefür - ist
dies "die grösste Schwachstelle" in der Information des Fördervereins? Sehen wir 
einmal davon ab, dass die "Naturlandschaft Oberengadin" einzig mit und vom
Tourismus lebt. Kann aber einfach unerwähnt bleiben, dass
* im Golfclub Samedan seit drei Jahren eine Aufnahmesperre besteht.
* über 125 Einheimische und 70 Oberengadiner Stammgäste sich als Mitglieder des Fördervereins bereits eingetragen haben.
* in den letzten 15 Jahren von der Schweiz 6 Golfplätze gebaut wurden - 4 davon im Ausland. (Den massiven Golfplatzbau durch ausländische Nachbarstaaten wollen
wir schon gar nicht erwähnen).
* eine einmalige Ausschreibungsaktion zur Abklärung des Interesses für einen zweiten Golfplatz im Engadin 300 Interessenten ergab.
* bei den hiesigen Kur- und Verkehrsvereinen die Informationsverantwortlichen sowohl den Hotel- als auch den privaten Gästen laufend über die
Golfspiel-Unmöglichkeiten Auskunft geben müssen.
* Der Förderverein ist der Überzeugung, dass für die zukünftige, touristisch harmonischere Entwicklung im Oberengadin drei Bevölkerungskategorien gemeinsam
"auf die Rechnung" kommen sollten: der Einheimische, der Hotelgast und der Gast in der

Dokument 15: Teil 2
Parahotellerie. Es geht dabei tatsächlich nicht um mehr Frequenzen, sondern darum, dass dank des wachsenden Golfinteresses, eine bessere Ausnützung des bestehenden Bettenangebots erzielt werden kann. Das hat nichts mit mehr Verkehr, sondern mit mehr 
" Verbleiben " an Ort und Stelle (eben im Engadin) zu tun. Zu den Problemen Tourismus allgemein und Verkehr im besonderen sind im Laufe des Jahres verschiedene Veranstaltungen angesagt. Wir hoffen, dass dort die wahren Konflikte aufgezeigt und besprochen werden können, damit der Golf seine unverdiente Rolle als Prügelknabe abtreten kann. 

Der dritte Punkt betrifft die nichterwähnten Anstrengungen des Fördervereins zur Erhaltung der ökologischen Zusammenhänge auf dem vorgesehen Areal - und damit die Tatsache, dass eine Zerstörung dieser Landschaft vorprogrammiert ist, wenn die Pläne für Wald- und Weideausscheidung realisiert werden. 

Es ist uns klar, dass eine umfangreiche Presseorientierung und Veranstaltung notgedrungen zusammengefasst werden muss. Die wichtigen Themen auszuwählen und zu gewichten bleibt dem Journalisten überlassen. Die Freiheit zur Synthese verpflichtet den Berichterstatter, so glauben wir, zur Fairness gegenüber den Fakten. Die an der Veranstaltung teilnehmenden Celeriner haben - so hoffen wir - die Ehrlichkeit des Fördervereins und den nicht irrelevanten Unterschied vom gesprochenen zum geschriebenen Wort bemerkt.
Förderverein Golfplatz Celerina Pontresina (FPCP)

Dokument 16:
Pontresina: Golfförderungsverein kämpft um Golfplatz
Der Förderverein für einen Golfplatz in Celerina/ Pontresina ist überzeugt, dass sich der weitere Kampf für das Projekt lohnt. So äusserte sich Vereins-Präsident Arnold Seiler an der Generalversammlung vom letzten Freitag in Samedan. An der vierten Generalversammlung galt das Hauptinteresse dem Jahresbericht 1991. Darin werden die Beweggründe für die Planung der Sportanlage dargelegt und rechtfertigt. 

Fördervereins-Präsident Arnold Seiler erwähnt auch eine fast unglaubliche Pressekampagne: Lange Zeit habe ich mir überlegt, ob es wirklich einen Sinn hat, unter diesen Umständen unser Vorhaben weiterzuverfolgen. Seiler ist aber überzeugt, dass das Vorhaben mit Kraft und Mut verwirklicht werden muss. 

Eigentliche Fundamentalisten
In seinen Umwelt-Gedanken verdeutlicht Seiler, dass auf der Erde, weder Lebewesen noch Pflanzen, ewigen Bestand hätten. Unter diesen universellen Voraussetzungen sei es geradezu vermessen, dass gegnerische Organisationen mit einer unglaublichen Verbissenheit versuchten, das Projekt zu verhindern. Ich bin zu der Überzeugung gekommen, so Seiler, dass es in diesen Organisationen nicht mehr primär um den Schutz der Umwelt geht. Sie sind zu eigentlichen Fundamentalisten geworden und haben sich die Verhinderung neuer Golfplätze geradezu zur Aufgabe gemacht. Das Gebiet von Plattignas , wo der 18-Loch-Golfplatz entstehen soll, sei landwirtschaftlich nur begrenzt nutzbar. Als Weide für Kühe müsste das heute brachliegende Land umfassend melioriert werden. Der landwirtschaftliche Betrieb würde, so Seiler weiter auf die schönsten Wiesen nach Punt Murgal verlegt. 

Tourismus und Sport
Touristen sieht der Bauunternehmer aus Pontresina ein Bedürfnis nach einer Erweiterung der überlasteten Golfanlage Samedan. Dass der Tourismus im Engadin während der Hochsaison am Anschlag ist, sie auch den Golfplatz-Förderern bewusst. Doch man wolle nicht mehr Gäste ins Engadin locken, sondern der jungen Gäste-Generation den Golfsport ermöglichen. Als Exklusivität bezeichnet es Seiler, das gut erschlossene Golfplatz-Gebiet möglichst frei von Autos und Parkplätzen zu planen.

Sportlich biete sich der Golfsport, da umwelt- und lärmschonend, geradezu an. Mit seinen hohen Anforderungen an Disziplin, Anstand und vollendetem korrektem Benehmen sei er prädestiniert, der heranwachsenden Jugend Schulung und Erziehung zu vermitteln. Dürfen wir zulassen, so fragt der Golfplatz-Verfechter, dass ein Skifahrer sein erschlossenes Skigebiet zur Verfügung hat ein Curler auf einem Eisplatz spielen kann, ein Tennisspieler eine Platz oder eine Halle hat, aber einem Golfspieler die Ausübung seines Sportes verwehrt bleibt.? 

Dokument 16: Teil zwei
Wie Christian Walther, Fördervereins-Vizepräsident, auf Anfrage erklärt, werde man in nächster Zeit professionell informieren. Zu den in einem Konfliktplan aufgeworfenen Fragen über Moore, Vögel, Spazierwege, Verkehr und Landwirtschaft werde in Pressemitteilungen Stellung bezogen. 
Der Förderverein werde in seinem Szenario aufzeigen, dass der Golfplatz ökologisch zu verantworten sei. Mit der zur Hauptsache betroffenen Gemeinde Celerina habe man sich abgesprochen. Eine Orientierung des Stimmvolkes werde erst vor einer Abstimmung über Umzonung erfolgen.

curling.jpg (25133 Byte) (Bild: Curling auf dem Eisplatz
vor dem Grand- Hotel in St. Moritz in den 30-er Jahren)
brauchtum.jpg (24883 Byte) (Bild: Brauchtum im Engadin,
Callanda Marz, hier in den 60-er Jahren)

 

Dokument 26:
Interesse an Ferienwohnungen-Sternchen
Auf grosses Interesse stösst im Engadin ein geplanter Klassifizierungsvorschlag für Ferienwohnungen durch den Schweizer Tourismus-Verband. Sehr gute Erfahrungen macht die Ferienwohnungsvermittlung Interhome AG, welche seit knapp zwei Jahren eine derartige Klassifizierung der Ferienwohnungen kennt. Claudio Chiogna vom Verkehrsverein Oberengadin kennt die Details der für Sommer 1993 geplanten Klassifizierung ebensowenig wie seine Kollegen aus den örtlichen Kur- und Verkehrsvereinen, findet aber grundsätzlich Gefallen an einem solchen System. Hanspeter Danuser Kurdirektor von St. Moritz, erwartet von einer Klassifizierung der Ferienwohnungen eine bessere Gästeinformation mit mehr Transparenz. Langfristig rechnet er mit positiven Auswirkungen, nicht zuletzt auch mit Auswirkungen auf die Qualität der Ferienwohnungen. Auch für Roland Huber, Kurdirektor von Scuol, ist eine solche Klassifizierung zwingend. Auch Scuol wartet nun auf einen Entscheid des Schweizer Tourismus-Verbandes für ein nationales System. 

Deshalb wurde ein eigenes Projekt momentan auf Eis gelegt. Der Schweizer Tourismus-Verband plant ein einheitliches Klassifizierungssystem für Ferienwohnungen analog den Hotel-Klassifizierungen. Damit, so die Informationsbeauftragte Elisabeth Kaufmann, könne vermieden werden, dass eine Vielzahl von unterschiedlichen Systemen Verwirrung stiften. Nicht zuletzt durch die Einführung von elektronischen Reservationssystemen sei ein einheitliches System wichtig, welches dem Gast die Wahl seiner Unterkunft nach seinen persönlichen Komfort- und Preiswünschen ermögliche. 

In der vom Schweizer Tourismus-Verband geschaffenen Projekt- Arbeitsgruppe sind Vertreter verschiedener Regionen und Organisationen vertreten. Darunter auch ein Interhome-Vertreter und Thomas Helbling vom Kur- und Verkehrsverein Scuol. Interhome beurteilt seit Juni 1990 seine Ferienwohnungen und klassifiziert sie nach dem Sternchenprinzip wie es auch die Hotels kennen. Laut Elisabeth Kaufmann besteht die Arbeit der Projekt-Arbeitsgruppe in erster Linie in der Prüfung bestehender Systeme. Wesentliches Ziel bleibe die Schaffung von landesweit gültigen und damit vergleichbaren Normen.

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